Wilhelmshavener Sehenswürdigkeiten A bis Z

Teil 3: M bis R

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In Wilhelmshaven gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss. Auf diesen Seiten findet man sie in alphabetischer Reihenfolge. Wegen der vielen erwähnenswerten Dinge musste ich dieses Thema auf mehrere Seiten aufteilen. Die Navigation erfolgt über die Einträge in der oberen Menüzeile. Die Schrift kann über die folgenden ::Hinweise zur Schriftgröße angepasst werden.
Zu den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es mindestens ein Foto, oft sogar mehrere Fotos, die über eine moderne Fotogalerie mit Zusatzfunktionen betrachtet werden können. Zum Starten der Bildergalerie muss man das Foto am Beginn des jeweiligen Artikels anklicken. Sind mehrere Fotos vorhanden, dann kann man über die Steuerungselemente rechts oben z.B. eine Diaschau starten. Alleine hier im Abschnitt M bis R sind rund 140 Fotos enthalten.
Alle Informationen sind gewissenhaft recherchiert worden, jedoch erfolgen alle Angaben, insbesondere die der Öffnungszeiten und der Telefon-nummern ohne Gewähr. Sollten Ihnen andere Informationen vorliegen, so bitte ich um eine entsprechende ::Mitteilung.

NEU ::Gesamtliste der Wilhelmshavener Sehenswürdigkeiten

Maadesiel

Maadesiel befindet sich am Ende der Straße "Zum Kraftwerk". Dort mündet der einzig größere Fluss von Wilhelmshaven über ein Siel in die Außenjade. Ein Siel ist ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich und dient der Entwässerung des hinter dem Deich gelegenen Binnenlandes.
Das Land südlich des Maadesiels entstand von 1939 bis 1946 durch die Eindeichung des "Heppenser Groden". Die Maade, die bisher durch das Rüstersieler Siel entwässerte, wurde ab 1948 um ca. 3 km nach Osten verlängert und bis zu einem 1951 neu gebauten Siel an der neuen Deichlinie geführt, das den Namen Maadesiel erhielt. Zum Schutz des neuen Maadelaufs entstand nördlich davon ein weiterer langer Deich, der auch noch heute zu sehen ist. Die Maade wurde sozusagen mit Hilfe von zwei direkt parallel verlaufenden Deichen zu ihrer Mündung geführt.
Das alte Maadesiel von 1951 wurde 1992 durch das heutige modernere Siel mit einer Sielschleuse sowie einem Mündungsschöpfwerk ersetzt. Die gesamte Entwässerung des Stadtgebiets von Wilhelmshaven wird über das heutige Maadesiel bewältigt. 
Die Einfahrt in die Schleuse des Maadesiels ist nicht zu verfehlen, denn es befindet sich unmittelbar neben dem weithin sichtbaren Schornstein des Wilhelmshavener ::Kohlekraftwerkes der Uniper Kraftwerke GmbH. Der Schleusenvorhafen fällt bei Ebbe trocken, nicht jedoch der Schleusenpriel mit den Festmacherpfählen. Die Schleusenkammer hat eine Größe von 26 m * 8 m. Schleusungen können in der Zeit von 4 Stunden vor Hochwasser bis 4 Stunden nach Hochwasser durchgeführt werden.
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Weitere Informationen unter
::Segelkameradschaft Geniusbank Wilhelmshaven – Die Schleuse Maadesiel

Mahnmal "Die andere Meinung"

siehe ::Wilhelm-Krökel-Platz

Mahnmal "Frieden−Freiheit−Wiedervereinigung"

Das Mahnmal liegt an der Virchowstr. direkt gegenüber dem Busbahnhof an der ::Nordseepassage. Es wurde 1958 zum Gedenken des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR von dem damaligen Leiter des Hochbauamtes Hr. Dipl.-Ing. Egon Forster entworfen und im selben Jahr noch eingeweiht. Hinweis: die Berliner Mauer (Bau 13. August 1961) existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die 2,65 m hohe und 3,80 m breite gemauerte Klinkerwand mit dem keilförmigen Einschnitt symbolisiert die Aufteilung Deutschlands in die Bundesrepublik Deutschland (Inschrift Frieden), Deutsche Demokratische Republik (Inschrift Freiheit) und die ehemaligen deutschen Ostgebiete (dargestellt durch die stehend verzahnten offenen Klinker auf der rechten Seite) sowie die Forderung nach deren Wiedervereinigung (Inschrift Wiedervereinigung).
Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde das Mahnmal von der Stadt um einen Granitblock mit einer weiteren Inschrift erweitert, um zu dokumentieren, dass sich das Ansinnen des Mahnmals mit den getroffenen völkerrechtlich verbindlichen Verträgen erfüllt hat. Die Inschrift lautet: "Unter dem Eindruck des dreigeteilten Deutschlands wurde dieses Mahnmal 1958 errichtet. Sein Zweck ist erfüllt. Durch die Vereinigung am 03. Okt. 1990 nach der friedlichen Revolution in der DDR. Durch den deutsch-polnischen Grenzvertrag vom 14. November 1990. Durch mit den Nachbarstaaten völkerrechtlich geregelten Grenzen."
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Mahnmal "Sie mussten gehen, sie sind nicht vergessen"

Das Mahnmal "Sie mussten gehen, sie sind nicht vergessen" befindet sich im nördlichen Eingangsbereich des ::Küstenmuseums Wilhelmshaven am ::Bontekai. Der öffentlich zugänglichen Eingangsbereich ist von der Weserstraße 58 zu erreichen.
Das Mahnmal in Form einer massiven Bronzetafel erinnert an die Reichsprogromnacht vom 9. auf den 10.November 1938, als auch in Wilhelmshaven die ::Synagoge an der Börsen-/Ecke Parkstraße angezündet und zerstört wurde. Die noch verbliebenen jüdischen Einwohner Wilhelmshavens wurden aus ihren Wohnungen geholt und zusammengetrieben. Die jüdischen Männer wurden dann zunächst in die Jahnhalle, zu der damaligen Zeit eine Turnhalle, verbracht. Anschließend erfolgte die Deportation in das KZ Sachsenhausen. Viele von ihnen haben den Faschismus nicht überlebt. Eine Informationstafel unter dem Mahnmal weist auf dieses Verbrechen hin. Das Gebäude der Jahnhalle wird heute vom Küstenmuseum Wilhelmshaven genutzt.
Die Bronzetafel hat eine Größe von 1,80 x 0,60 m und zeigt in Reliefdarstellung "Menschen, die sich auf der Flucht befinden". Am rechten, hervorstehenden Rand sind in senkrechter Schrift die hebräischen Worte "Wir sind nicht vergessen" zu lesen.
Die Bronzetafel wurde im "Expo am Meer" − Jahr 2000 von der Sander Künstlerin Traud'l Knoess gestaltet und ersetzte eine einfache Gedenktafel, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) 1987 im Rahmen einer "Antifaschistischen Woche" zur 50. Wiederkehr der Reichsprogromnacht am Gebäude der ehemaligen Jahnhalle anbringen ließ.
Das Mahnmal wurde mit Unterstützung der Wilhelmshavener Raffineriegesellschaft, der FDS Immobiliengesellschaft sowie der Gerd-Möller-Stiftung finanziert und zum Jahrestag der Reichsprogromnacht am 9. November 2000 eingeweiht.
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Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz

Auf der Ostseite der Freiligrathstr. in Höhe der Straße "Beim Pumpwerk" steht seit dem 5. Mai 1999 ein Mahnmal, das den Opfern der nationalsozialistischen Militärjustiz gewidmet ist. An der Stelle östlich des Mahnmals befand sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges der Schießstand des Militärstandortes Wilhelmshaven. Auf dem Gelände dieses Schießstandes wurden während des 2. Weltkrieges eine unbekannte Anzahl deutscher Soldaten durch Erschießungskommandos der Kriegsmarine exekutiert.
Das Mahnmal von dem Wilhelmshavener Künstler Hans-Georg Wölbern stellt das ca. 3 x 3 m große Fragment eines Schiffsrumpfes aus eisernen Spanten und Planken dar. Auf den Planken befindet sich der folgende Gedenktext: "Auf diesem Gelände befand sich bis zur Befreiung vom Nationalsozialismus der Schießstand des Militärstandortes Wilhelmshaven. Eine unbekannte Anzahl deutscher Soldaten wurde hier während des Zweiten Weltkrieges durch Erschießungskommandos der Kriegsmarine exekutiert. Nachgewiesen sind 54 Hinrichtungen in der Zeit von 1943 bis 1945. Die Leichen wurden zum ::Friedhof Aldenburg verbracht. Die von der nationalsozialistischen Militärjustiz "im Namen des Volkes" wegen Wehrkraftzersetzung, Gehorsamsverweigerung, Desertion und nach der Volksschädlingsverordnung verhängten Todesurteile bezweckten "die Aufrechterhaltung der Manneszucht". Terror gegen die eigenen Soldaten sollte die Weiterführung des von Deutschland entfesselten, verbrecherischen Krieges gewährleisten. Die letzte Hinrichtung fand am 5. Mai 1945 statt, wenige Stunden vor dem Ende des Krieges. Diese Tafel wurde errichtet, um den Opfern die Achtung zu erweisen, die ihnen bis jetzt nicht gewährt wurde. Wilhelmshaven 1999."
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Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

siehe ::Aldenburger Friedhof

Marabu

Der Marabu ist eine 1,80 m hohe Bronzefigur vor dem "Hans Beutz Haus" (Gebäude der Volkshochschule und Stadtbibliothek) in der Virchowstraße 29. Er wurde von der 1920 in Wilhelmshaven-Rüstringen geborenen und in Worpswede lebenden Bildhauerin ::Angelika Lehmann-Billaudelle geb. Billaudelle geschaffen.
Die überlebensgroße Figur − Marabus werden in der freien Wildbahn eigentlich nur rund 1,40 m groß − ist eines der ersten Kunstwerke, die die Stadt Wilhelmshaven nach dem 2.  Weltkrieg bei einem Künstler in Auftrag gab. Gleichzeitig ist der Marabu eines der letzten Kunstwerke der Künstlerin Lehmann-Billaudelle, die bereits am 22. Mai 1964 in Worpswede im Alter von nur 45 Jahren starb.
Lehmann-Bilaudelle bekam 1963 den Auftrag zum Entwurf einer Plastik für die Grünfläche vor der neuen Stadtbücherei. Sie entschied sich für den Marabu. Er gilt als Sinnbild der Weisheit, weil er mit seinem nur von wenigen Flaumfedern geschmückten, immer etwas eingezogenen Kopf an einen alten, nachdenklich-weisen Gelehrten erinnert.
Im November 1964 wurde der Marabu inmitten der Rasenfläche vor der Stadtbücherei aufgestellt. Die Bronzefigur litt jedoch von Anfang an unter schwachen Beinen, da die Gießerei Probleme bei der Gussmaterialzusammensetzung der dünnen Beine hatte. Direkt nach dem Guss brach bereits eins der Beine und musste repariert werden.
Und es kam noch schlimmer: Was man sich heute nicht mehr vorstellen kann; das Aussehen der Figur war der Mehrheit der Wilhelmshavener damals zu "avantgardistisch"! Gegner der Skulptur schreckten sogar vor direktem Vandalismus nicht zurück. Gleich im ersten Jahr durchsägten Unbekannte die bereits "angeschlagenen" Marabu-Beine. Trotz weiterer Reparaturen litt der Vogel in der Nachfolgezeit öfter unter seinen schwachen Beinen. So ist auch zu verstehen, warum die Skulptur jahrelang durch dichtes niedriges "Buschwerk" einigen Abstand zu ihren Betrachtern hielt und dadurch vor allzu ruppigen Berührungen geschützt wurde.
Durch die 2011 durchgeführten Umgestaltungsmaßnahmen vor dem "Hans Beutz Haus" wurde der Marabu allerdings wieder von dem "Buschwerk" befreit und um einige Meter versetzt. Anfangs wurde er aufgrund seiner "Krankengeschichte" durch ein tragendes Gerüst gestützt. Inzwischen präsentiert er sich aber wieder in voller Schönheit und frei stehend. Zu seinen eindrucksvollen Füßen wurde ein LED-Bodenscheinwerfer installiert, der den Vogel des Nachts schön beleuchtet und ihn zum Mittelpunkt auf dem schön hergerichteten Vorplatz macht.
Der Marabu wird gelegentlich auch mit modischen Accessoires verziert. So hat man ihn z.B. schon mit schönen Ketten oder Schals gesehen. Auch verschiedene Sonnenbrillen hat er schon getragen. Während der ::Corona-Pandemie erhielt er dann folgerichtig von Unbekannten eine maßgeschneiderte Schnabel-Maske.
Im März 2023 verschwand der Marabu für rund sechs Monate von seinem Stammplatz vor der Stadtbibliothek. Was war geschehen? Der Marabu musste aufgrund einer Beschädigung durch spielende Kinder abgebaut werden. Hintergrund: Der Marabu ist mit zwei Metallstäben, die aus den Beinen hervorragen, im Boden verankert. Durch Witterung, aber vor allem durch festhalten und ziehen am Hals der Skulptur hatten sich diese Stäbe aus ihrer Verankerung gelöst. Aus Sicherheitsbedenken wurde die Skulptur daraufhin Anfang März 2023 von einer Fachfirma abgebaut. Bei der Reparatur wurde festgestellt, dass auch ein Bein angerissen war und die Metallstäbe deutliche Alterungsspuren zeigten. Daher wurde entschieden, neue Metallstäbe zu verschweißen und den Marabu auf einen kleinen Sockel zu stellen, damit sein Hals nicht mehr so sehr in der Reichweite kleiner Kinder ist. Erst am 4. September 2023 konnte der Marabu seinen angestammten Platz wieder einnehmen. Aktuell soll am neuen Sockel noch eine Plakette mit Informationen zum Marabu angebracht werden.
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Marine-Gedächtniskirche

siehe ::Christus- und Garnison Kirche

Marinemuseum

siehe ::Deutsches Marinemuseum

Marinestützpunkt Heppenser Groden

Die Geschichte der Stadt Wilhelmshaven ist eng mit der Entstehung und Entwicklung der deutschen Marine verbunden. Traditionell beherbergt die Stadt daher zahlreiche Dienststellen der Marine, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Wilhelmshaven ist damit der wichtigste und größte Standort der deutschen Marine und der zweitgrößte Bundeswehrstandort. Größter Einzelstandort innerhalb des Stadtgebietes ist der Marinestützpunkt im Heppenser Groden.
Der Marinestützpunkt entstand im Rahmen der Planungen zum Wiederaufbau der deutschen Bundesmarine nach dem 2. Weltkrieg. Die Planungen sahen die Errichtung eines Marinearsenales auf dem Gelände der ehemaligen Reichsmarinewerft vor. Zeitgleich sollte die durch die britische Besatzungsmacht gesprengte Seeschleuse der 4. Einfahrt wiederhergestellt und vor der 4. Einfahrt ein tideunabhängiger Vorhafen geschaffen werden. Neben dem neuen Vorhafen sollte ein neuer Marinestützpunkt mit den Unterkunfts- und Stabsgebäuden sowie weiteren Einrichtungen entstehen.
Die ersten Vorarbeiten für die Großbaustelle an der 4. Einfahrt begannen bereits 1956. Am 4. Oktober 1964 konnte die neue 4. Einfahrt ihren Betrieb aufnehmen. Die Schleuse der Einfahrt besitzt zwei Schleusenkammern. Jede Kammer ist 390 m lang, 60 m breit und hat eine Drempeltiefe von 13,65 m. Vier 1690 t schwere Stahlschiebetore (zwei je Kammer) gewährleisten die Funktionsfähigkeit der Anlage. Die Seeschleuse ist mit diesen Abmessungen die größte Schleuse Deutschlands und ist nach der "Berendrecht-Schleuse" bei Antwerpen in Belgien (500 m x 90 m) die zweitgrößte der Welt.
Der beim Vorhafen errichtete Marinestützpunkt auf dem Heppenser Groden wurde am 9. August 1968 eingeweiht. Der Marinestützpunkt umfasst eine Gesamtfläche von 340 Hektar, davon sind allein 90 Hektar Wasserflächen. Der Vorhafen verfügt über eine Gesamtkajenlänge von 4,3 km und ist zwischen der Ostmole und der Westkaje 610 m breit. In der Hafenmitte steht ein 200 m breiter Streifen für die zivile Schiffahrt zur Verfügung. Neben den festen Kajenliegeplätzen können weitere Schiffe an inzwischen fünf Stichbrücken (Scharnhorst-Brücke, Tirpitzbrücke, Graf-Spee-Brücke, Scheer-Brücke und die Wilhelm-Krüger-Brücke) festmachen. Da der Vorhafen tideabhängig ist, sind diese Brücken als Schwimmbrücken ausgelegt. Alle Liegeplätze verfügen über die notwendigen Einrichtungen zur Versorgung der dort liegenden Schiffseinheiten.
Seit einigen Jahren öffnet der Marinestützpunkt jeden Mittwochnachmittag im August seine Tore, um sich der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zu den so genannten "Offenen Mittwochnachmittagen" veranstaltet die Marine Schiffsbesichtigungen, Vorführungen der verschiedensten Marineeinheiten sowie Hafenrundfahrten durch den Vorhafen.
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Maritime Meile

Mit diesem Begriff werben Wilhelmshavener Einrichtungen seit dem Sommer 2002 für die Ausstellungen und Museen, die sich im Bereich des Großen Hafens, am Bontekai bzw. am Südstrand befinden. Im einzelnen sind dies die Mitglieder das ::Deutsches Marinemuseum, das ::Wattenmeer-Besucherzentrum, das ::Küstenmuseum Wilhelmshaven und das ::Aquarium. Verschiedene blau gehaltene Wegweiser mit der Aufschrift "Maritime Meile" leiten die Besucher von den Einfallstraßen Wilhelmshavens zu dieser "Meile". Seit Ende 2007 hat die "Maritime Meile" Zuwachs bekommen. Als weiterer Partner ist die Reederei Warrings mit ihren ::Hafenrundfahrten vom ::Helgolandkai hinzubekommen.
Weitere Informationen:
::Maritime Meile

Minenjagdboot Weilheim

siehe ::Deutsches Marinemuseum

Mittwochs am Pumpwerk

Die Veranstaltungsreihe "Mittwochs am Pumpwerk" – umsonst & draußen – ist eine kostenlose Open-Air-Musikveranstaltung im Außengelände des ::Kommunikationszentrums Pumpwerk am Banter Deich 1a. Zu den Konzerten, die von Mai bis September jeweils Mittwochs von 19 Uhr bis 22 Uhr stattfinden, spielen vorwiegend Coverbands die Musik bekannter Gruppen wie z.B. Beatles, ABBA, Queen, Dire Straits, Bruce Springsteen, Bob Marley, U2 und Simon & Garfunkel. Die Veranstaltungen ziehen insbesondere bei schönem Wetter Tausende von Musikliebhaber an. Mit 1000 Leuten ist selbst bei schlechterem Wetter immer zu rechnen, 3500 bis 4000 sind in der Hochsaison keine Seltenheit. Bei schlechter Wetterlage finden die Konzerte im Pumpwerk-Saal statt. Die Veranstaltungsreihe wurde vom ehemaligen Pumpwerk-Gastronom Michael Reckers, der "Mittwochs am Pumpwerk" ursprünglich initiierte und seitdem durchführte, in Zusammenarbeit mit der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH und der Volksbank Wilhelmshaven organisiert.
Ende 2022 kam es dann zum Bruch zwischen dem Pumpwerk-Gastronom Reckers und der WTF. Die WTF sah sich nach einem Nachfolger um und vergab die gesamte Pumpwerk-Gastronomie an den neuen Veranstalter K&K Gastronomie GmbH. Reckers, der aus Sicht der WTF zunächst wenig Interesse an der Weiterführung der Pumpwerk-Gastronomie zeigte, warf der WTF nach der Bekanntmachung des neuen Veranstalters vor, dass ihm nicht rechtswirksam gekündigt wurde und stellte sich quer. Es ging um mündliche Erklärungen. Während Reckers plötzlich erklärte, den bestehenden Vertrag fortzuführen, hatte die WTF zwischenzeitlich die K&K neu engagiert. Der Streit um die Vergabe konnte letztendlich geklärt werden. Seit 2023 ist nun die K&K Veranstalter der Musikreihe.
Michael Reckers ist seitdem Gastronom im Bürgerhaus in benachbarten ::Schortens und organisiert dort den Schortenser Musiksommer mit einem ähnlichen Konzept wie im Pumpwerk.
Weitere Informationen:
::Kommunikationszentrum Pumpwerk
::Mittwochs am Pumpwerk

Modell der Gorch Fock I.

Seit Juni 2015 wird im Foyer des Gorch-Fock-Hauses an der Victoriastraße ein fast 6 m langes Modell der ::Gorch Fock I. gezeigt.
Die Gorch Fock I. war das Segelschulschiff der Reichs- und Kriegsmarine (1933−1945) und lief am 3. Mail 1933 bei Blohm & Voss vom Stapel. Das als ::Bark getakelte Segelschulschiff war 82,1 m lang, 12 m breit und hatte 1800 m² Segelfläche. Heimathafen war Stralsund. Das Schiff hatte eine Besatzung von rund 260 Mann, davon waren rund 200 Seekadetten, die an Bord ihre Ausbildung erhielten. Am 30. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das Schiff von der Restbesatzung durch Sprengung im Strelasund bei Stralsund selbst versenkt, damit es nicht in die Hände der Roten Armee fiel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Sowjetunion das gesunkene Schiff als Reparationsleistung. Es wurde gehoben, repariert und im September 1949 unter dem Namen Towarischtsch (dt. "Kamerad" bzw. "Genosse") in den Dienst der Sowjetischen Marine gestellt. Nach dem Ende der Sowjetunion ging das Schiff 1991 in das Eigentum der Handelsmarine der Ukraine über, musste aber bereits zwei Jahre später aus Geldmangel stillgelegt werden. 1999 wurde das Schiff in einem bereits schlechten Zustand nach Wilhelmshaven gebracht, wo es notdürftig überholt wurde und im Expo-Jahr 2000 als Flaggschiff der Expo am Meer diente. 2003 kaufte der Verein "Tall-Ship Friends" das Schiff von der Ukraine und überführte es nach Stralsund. Dort liegt das Schiff als Museumsschiff im Stralsunder Stadthafen und trägt wieder den ursprünglichen Namen Gorch Fock.
Die Geschichte des gezeigten Modells im Foyer des Gorch-Fock-Hauses ist nicht eindeutig geklärt. Vorbesitzer des Modells war die "Marinekameradschaft Dortmund von 1890 e.V.", die es 1960 mit Hilfe der Dortmunder Hansa Brauerei erwerben konnte und das Modell jahrelang im "Alten Hafenamt" in Dortmund ausstellten. Aufgrund einer Kündigung musste die Marinekameradschaft das Modell auf- und abgeben, da sich in Dortmund keine Bleibe fand.
Das Modell im Maßstab von annähernd 1:20 ist 5,75 m lang und war ursprünglich 3,60 m hoch. Aufgrund der geringeren Deckenhöhe im Foyer des Gorch-Fock-Hauses mussten die Masten leider um rund 0,55 m gekürzt werden. Die unteren Segel des Modells sind daher gerafft. Weiterhin wurde das Modell nach seinem Umzug in Details sorgfältig überarbeitet und neu gestrichen. Das Modell kann während der Öffnungszeiten des Gorch-Fock-Hauses kostenlos besichtigt werden.
Noch einige Details zum Gorch-Fock-Haus: Die Einrichtung wird von der "Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V." (EAS) betrieben und ist bundesweit eine von rund zehn Einrichtungen der EAS, die sich als Begegnungsstätten zwischen Soldaten und Zivilpersonen verstehen. Das Gorch-Fock-Haus wurde am 12. November 1968 eingeweiht. Neben einem Restaurant bietet das Gorch-Fock-Haus weitere unterschiedlich große Räumlichkeiten, die für Veranstaltungen gemietet werden können. Der größte Saal ist der Johann-Kinau-Saal und fasst rund 500 Personen. Er hat nach außen hin die Form eines Schiffsbugs, was man insbesondere über Virtual Earth sehr schön sehen kann. Überregional bekannt ist zudem der "Gorch-Fock-Marathon", eine Laufveranstaltung, die die "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V." zusammen mit der Bundeswehr am Standort Wilhelmshaven sehr erfolgreich ausrichtet.
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Homepage:
::Gorch-Fock-Haus

Molenfeuer an der ehemaligen 3. Einfahrt (Nordmole)

Das Molenfeuer auf dem nördlichen Molenkopf der ehemaligen 3. Hafeneinfahrt gehörte jahrzehntelang zum gewohnten maritimen Erscheinungsbild Wilhelmshavens. Das änderte sich schlagartig, als das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven das bis dahin offizielle Leuchtfeuer im Herbst 2005 stilllegte. Ein findiger Dangaster Reeder erwarb das nicht mehr benötigte Leuchtfeuer zum Schrottpreis, baute es ab und "entführte" es von einem Tag auf den anderen und stellte es im Badeort Dangast auf der anderen Seite des Jadebusens wieder auf.
Als die Öffentlichkeit von der Aktion aus der Wilhelmshavener Zeitung erfuhr, waren sich die Wilhelmshavener Bürger schnell einig. Motto: "Das Molenfeuer muss zurück an seinen angestammten Platz". Dank zahlreicher engagierter Bürger und ihren Spenden sowie der Hilfe der Auszubildendenwerkstatt des Wasser- und Schifffahrtsamtes Wilhelmshaven und der Firma Sander Eisenbau wurde ein neues Leuchtfeuer nach den historischen Originalplänen angefertigt. Dieser Nachbau befindet sich seit Juni 2006 wieder an seinen "alten" Platz auf der Nordmole der ehemaligen 3. Hafeneinfahrt.
Eine Bauwerksprüfung von 2015 ergab einen Sanierungsbedarf in unterschiedlichen Ausprägungen an den vier Molen der ehemaligen zweiten und dritten Einfahrt. Von Mitte Oktober bis Ende November 2020 sollen zunächst die Schäden an der seitlichen Bauwerkssicherung der Nordmole der ehemaligen dritten Einfahrt behoben werden, damit die Stabilität des Bauwerks weiter gewährleistet werden kann.
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Mondgesicht und Widder

Die beiden Steinskulpturen "Mondgesicht" und "Widder" stehen im Außenbereich der ::Kunsthalle Wilhelmshaven am ::Adalbertplatz. Sie wurden von dem Oldenburger Bildhauer Eckart Grenzer geschaffen. Die schlanken, grob behauenden Säulen sind aus Naturstein und unterschiedlich hoch. Die kleinere Skulptur "Mondgesicht" ist rund 1,20 Meter hoch und 20 Zentimeter breit. Sie trägt an ihrem oberen Ende ein feines, zum Himmel blickendes menschliches Gesicht. Die Skulptur "Widder" ist mit rund 1,75 Meter Höhe und 20 Zentimeter Breite etwas größer und zeigt am oberen Ende den Kopf eines Widders, dem Sinnbild der Fruchtbarkeit.
Der hofartige Außenbereich auf der Rückseite der Kunsthalle liegt am sogenannten "Kunstgang", einem kleinen Gang, der das Hans-Beutz-Haus mit der Kunsthalle verbindet. Während der Öffnungszeiten der Kunsthalle ist der Außenbereich frei zugänglich, da über ihn der Zugang zur rückwärtigen Eingangstür der Kunsthalle erfolgt.
Eckart Grenzer wurde 1943 in Oldenburg geboren und stammt aus einer alten Oldenburger Steinmetz- und Bildhauerfamilie. Nach der Schule begann er daher eine Steinmetzausbildung in Oldenburg, arbeitete nach seiner Gesellenprüfung einige Jahre in Berlin aus Restaurator und machte schließlich in seiner Heimatstadt Oldenburg die Meisterprüfung als Steinmetz und Bildhauer. Neben der Arbeit im väterlichen Steinmetzbetrieb reiste er in viele Länder auf allen Kontinenten. Insbesondere nach Indien unternahm er öfter Reisen, meist als Alleinreisender mit nur wenig Geld in den Taschen.
In den 1970er Jahren machte er die Bekanntschaft von Karl-Heinz "Anatol" Herzfeld, der ihn maßgeblich prägte. In der Künstlerkolonie Dangast am Jade-Busen konnten beide ihre künstlerischen Ideen verwirklichen. Während dieser Zeit entstanden Bilder, Skulpturen und Findlingsarbeiten. 1977 nahmen sie gemeinsam mit Wilfried Gerdes alias ::Butjatha an der "dokumenta 6" in Kassel teil. Dort entstanden die ersten Säulenarbeiten von Grenzer. Die Säulen tragen verschiedene Tiere, Früchte, menschliche Köpfe oder auch Geschlechtsteile. Sie sind inzwischen zu einer Art Markenzeichen des Künstlers geworden. Sein bekanntestes Kunstobjekt ist der "Phallus von Dangast" aus schwedischem Granit, der Anfang der 1980er Jahre im Watt vor dem Dangaster Kurhaus entstand und der ein bundesweites Echo mit starken Kontroversen hervorrief. Heute nach über 35 Jahren steht das Kunstwerk immer noch dort und ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des kleinen Nordseebades.Bild Grauer Pfeil nach rechts::Virtual Earth
::Biografie Eckart Grenzer

Möwen

Die Skulptur Möwen steht auf einer kleinen Grünfläche an der Weidenstraße und damit an zentraler Stelle im Wilhelmshavener Ortsteil Wiesenhof. Das in Zusammenarbeit von Johannes Ufer und Hans Adolf Pierre Schumann aus Hamburg geschaffene Kunstwerk entstand 1968 im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Jade mbH, die im gerade neu gegründeten Stadtteil Wiesenhof einen Großteil der neuen Mehrfamilienwohnhäuser bauen ließ.
Die Maße der aus weißem Carrara-Marmor bestehende Großplastik betragen in der Höhe rund 2,90 m und in der Breite rund 2,00 m. Das Gewicht wurde mit 7 Tonnen angegeben. Die Idee zur Skulptur kam den beiden Künstlern bei einer Vorortbesichtigung, bei der sie Möwen fliegen sahen. Bleibt eigentlich nur die Frage, wie viele Möwen dargestellt werden?
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Museumsschiffe

siehe ::Museumshafen am Küstenmuseum

Museumshafen am Deutschen Marinemuseum

siehe ::Deutsches Marinemuseum

Museumshafen am Küstenmuseum

Der geplante Museumshafen als Erweiterung des ::Küstenmuseums befindet sich an der Nordseite des Großen Hafens. Hier am ::Bontekai gegenüber dem Küstenmuseum, genauer gesagt an der so genannten ::Nord-Gazelle-Brücke, stand die Sanierung der knapp 200 m langen Uferbefestigung an. Dieses Vorhaben wurde vorauschauend mit der Planung eines Museumshafens für die Wilhelmshavener Denkmalschiffe ::Feuerschiff Weser und ::Kapitän Meyer sowie der Herstellung einer Treppenanlage mit Sitzflächen verbunden. Insgesamt kostete die Baumaßnahme "Neubau Ufereinfassung Nord-Gazelle-Brücke" rund 2,1 Millionen Euro, die zu 85 % aus europäischen Fördertöpfen gefördert werden konnten. Bauherr der Maßnahme waren die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft, die als Betreiber des Stadthafens zuständig war.
Rückblende: Im Mai 2020 hatte der Wilhelmshavener Stadtrat beschlossen, die beiden Traditionsschiffe "Feuerschiff Weser" und die "Kaptitän Meyer" zu erhalten und als Blickfang in einem Museumshafen am Küstenmsueum anzusiedeln. Im September 2020 war der Bauauftrag vergeben worden und Mitte März 2021 begannen die Baumaßnahmen, die eigentlich bereits im November 2021 abgeschlossen werden sollten. Jedoch kam es mehrfach zu Verzögerungen durch die Corona-Pandemie, durch Kampfmitteluntersuchungen sowie durch Lieferprobleme z.B. bei der Herstellung der Geländer für die Treppenanlage. So konnte die neue Hafen-Treppe beim künftigen Museumshafen erst Anfang Mai 2022 für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Während der Baumaßnahme wurden 400 Tonnen Stahlspundbohlen zur Uferbefestigung einvibriert, 500 Tonnen Schüttsteine aus Granit-Naturstein in Beton vergossen sowie 52 Trockenbaustufen für die Treppenanlage eingebaut.
Der sanierte Abschnitt soll zukünftig das Herzstück des Museumshafens werden, an dem das "Feuerschiff Weser" und die "Kaptitän Meyer" dauerhafte Liegeplätze bekommen – als Außenstandorte des Küstenmuseums. Auf beiden schwimmenden Denkmälern sind Ausstellungen angedacht, u.a. eine virtuelle Hafenrundfahrt, bei der Besucher eine Zeitreise in den Reichsmarinehafen in Wilhelmshavens Blütezeit vor Beginn des ersten Weltkrieges unternehmen können. Bis dahin müssen die beiden Schiffe jedoch noch umfassend saniert werden. Die entsprechenden vier ::Dalben für die Schwimmpier sind bereits eingebracht worden. Von der Treppenanlage haben Passanten nun schon einen barrierefreien Blick über den gesamten Hafen.
Anfang Dezember 2022 wird bekannt, dass die Sanierung der Museumsschiffe deutlich teurer wird als ursprünglich angedacht. Mittlerweile muss man mit 1,436 Mio. Euro zusätzlich rechnen, obwohl bei dem Gesamtprojekt bereits der Rotstift angesetzt wurde. Die virtuelle Hafenrundfahrt, die auf der Kapitän Meyer geplant war, soll nun in verkleinerter Form auf dem Feuerschiff installiert werden. Außerdem wird der Tonnenleger aufgrund der veranschlagten Zusatzkosten nicht zum Museumsschiff umgebaut. Damit erspart man sich teure Umbauten für die Sicherheit der Besucher.
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Nachrichtenübermittlung

Relief Nachrichtenübermittlung

An der Außenfassade der Wilhelmshavener Hauptpost am Rathausplatz befindet sich das Relief mit dem Namen "Nachrichtenübermittlung". Das Kunstwerk wurde 1954 von dem Bremer Bildhauer Kurt Lettow (1908–1992) geschaffen. Lettow war ein sehr gesuchter Künstler, der in den 1950er und 1960er Jahren vor lauter Aufträgen nicht dazu kam, frei zu arbeiten. Rund 200 Plastiken, Reliefs, Glasfenster, Taufsteine und Altarkreuze sind in unzähligen Kirchen in Bremen und der weiteren Umgebung dokumentiert. So ist beispielsweise das aus Eichenholz geschnitzte Kruzifix der ::Heppenser Kirche aus dem Jahr 1948 ein weiteres Kunstwerk des Künstlers in Wilhelmshaven.
Bis vor wenigen Jahren war Kurt Lettow fast vergessen. Erst der geplante Abriss einer Kirche in Bremerhaven und damit die Zerstörung eines großes Reliefs von Lettow brachte die in Costa Rica lebende Tochter Lettows dazu, das Werk ihres Vaters wieder bekannter zu machen. Das Relief konnte gerettet werden und 2012 wurde das Lebenswerk von Kurt Lettow mit der Ausstellung "nachkriegskirchenkunstästethik: lettow" in der Bremer Kulturkirche sozusagen "wiederentdeckt".
Das 1,80 m hohe und 1,15 m breite Kunstwerk "Nachrichtenübermittlung" an der Wilhelmshavener Hauptpost ist aus Oberkirchner Sandstein gefertigt. Es befindet sich direkt über dem Outdoor-Geldautomaten der Postbank an der nördlichen Gebäudeecke der Post. Das Relief zeigt zwei Kinder, eins stehend, das andere am Boden sitzend, die aus ihren linken Händen jeweils eine Taube aufsteigen lassen. Der Betrachter assoziiert die Tauben in Verbindung mit dem Postgebäude natürlich als Brieftauben. Diese Art der Nachrichtenbeförderung war bereits in der Antike weit verbreitet und fand auch in der Neuzeit noch für militärische Zwecke Verwendung. Inzwischen ist diese Art der Nachrichtenübermittlung jedoch von modernen Telekommunikationsmitteln verdrängt worden. Brieftauben werden jedoch immer noch zu sportlichen Wettbewerben gehalten und gezüchtet.
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::Biografie Kurt Lettow

Nassaubrücke

siehe ::Nassauhafen

Nassauhafen

Der Flut- und Pontonhafen, im Volksmund Nassauhafen genannt, liegt zwischen der ehemaligen 1. und 2. Einfahrt. Er entstand beim Bau der 1. Einfahrt im Jahre 1880. Er liegt vor der Deichlinie und wird nach See durch eine 340 m lange Flutmole geschützt.
Zwischen 1908 und 1910  wurde die mittig im Nassauhafen liegende Anlegebrücke gebaut. Diese besteht aus einem großen Schwimmponton als Anleger, der durch eine eiserne Brückenkonstruktion mit dem Land verbunden ist. Durch diese Gestaltung kann die Brücke den Bewegung des Schwimmpontons während Ebbe und Flut folgen. Die Brücke diente hauptsächlich dem Schiffsverkehr mit den auf Reede vor Wilhelmshaven liegenden Marineeinheiten. Die Besatzung des 1910 vor Wilhelmshaven liegenden Großlinienschiffes ::S.M.S. Nassau benutzte als erste die Brücke; daher kommt die Bezeichnung Nassaubrücke, die dann auch auf den Hafen übertragen wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg bliebt der Hafen erhalten. Eigentümer ist das Land Niedersachsen. Die Hafennutzung nahm nach der Entstehung des Wilhelmshavener ::Ölhafens an der Außenjade stark zu, da die Öltanker von hier aus mit Gütern aller Art versorgt wurden. 1981 wurde die Nassaubrücke generalüberholt. Teile der historischen Brückenkonstruktion wurden ausgetauscht und die Schwimmpontons wurden erneuert.
Im März 2015 sollten die Liegeplätze am Ponton wieder auf die vorgeschriebene Tiefe gebracht werden. Dazu sollten die beiden 14 m breiten und 58 m langen Schwimmpontons durch Schlepper ausgeschwommen werden. Bei dieser Aktion sank einer der beiden Pontons und zerbrach. Anfang August 2015 wurde der gesunkene Ponton zerkleinert und entfernt. Anschließend sollte der zweite baugleiche Ponton wieder eingeschwommen und mit der Nassaubrücke verbunden werden. Aufgrund von Verzögerungen erfolgte dies erst Mitte Januar 2016, so dass die Anlage nun erst mal wieder zur Hälfte zur Verfügung steht. Es ist jedoch geplant, den gesunkenen Ponton zu ersetzen. Allerdings steht auch sieben Jahre danach (Stand 2023) weiterhin nur ein Ponton zur Verfügung.
Der niedersächsiche Hafenbetreiber Nports besitzt an der Spitze der Flutmole eine ::MOBOTIX M15 Webcam, deren Bilder öffentlich zugänglich sind.
Im Bereich des Nassauhafens befinden sich die Kunstwerke ::Windsbraut von Hartmut Wiesner und ::Kleinen Nassauer von Heide Weidele sowie der ::Gedenkstein zur Deicherhöhung.
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Weitere Informationen:
::Blick auf die Flutmole am Nassauhafen

Naturdenkmale

Unter einem Naturdenkmal versteht man ein unter Naturschutz stehendes Landschaftselement. Dies können sowohl Einzelobjekte als auch kleinere abgegrenzte Gebietsflächen sein. Die Stadt Wilhelmshaven hat mit der "Verordnung über Naturdenkmale im Stadtgebiet von Wilhelmshaven" vom 16. Januar 2002 den Schutz solcher Naturdenkmale beschrieben und die Objekte benannt, die zum Naturdenkmal erklärt wurden. Aktuell (Stand: Herbst 2015) sind dies acht markante Einzelbäume sowie die ::Brutkolonie der Flussseeschwalben im Banter See. Bild Grauer Pfeil nach rechts::Virtual Earth
Ende 2007 erfolgte bei jedem Naturdenkmal die Aufstellung von Hinweisschilder, um die Naturdenkmäler öffentlich wirksamer zu kennzeichnen. Möglich wurde dies durch die Unterstützung der Volksbank Wilhelmshaven. Jedes Hinweisschild informiert detailliert über das Objekt und den Schutzgedanken.
Die Bäume befinden sich im Stadtgebiet an den folgenden Orten:

Baum
Ort

Alter
Daten

Eiche
in Fedderwarden, im Garten der Ev. Pfarramts
Kirchweg / Ecke Accumer Straße
ca. 250 Jahre
Höhe: 25 m
Krone: 20 m
Stammumfang: 4,70 m

Eiche
in der Südstadt, im Innenhof des Gebäudes "Havenhaus",
Virchowstr. 1/3
ca. 120 Jahre
Höhe: 20 m
Krone: 14 m
Stammumfang: 2,50 m

Kastanie
in der Stadtparkkolonie, im Rondell der Gottorpstr.
Gottorpstr.
ca. 100 Jahre
Höhe: 22 m
Krone: 21 m
Stammumfang: 3,10 m

Kastanie
in Tonndeich, neben der Kopperhörner Mühle
Mühlenweg
Hinweis: Der Baum wurde im April 2021 entfernt.

ca. 125 Jahre
Höhe: 22 m
Krone: 15 m
Stammumfang: 3,50 m

Linde
in Sengwarden
Voslapper Str. / Ecke Hauptstr.
ca. 100 Jahre
Höhe: 20 m
Krone: 20 m
Stammumfang: 3,10 m

Platane
in Neuende, vor dem Haus der "Johanniter-Unfall-Hilfe" Ortsverband Wilhelmshaven
Bismarckstr. 259
ca. 120 Jahre
Höhe: 25 m;
Krone: 20 m
Stammumfang: 4,50 m

Rotbuche
in der Südstadt, vor dem Haupteingang der Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung
Weserstr. 47
ca. 130 Jahre
Höhe: 19 m
Krone: 15 m
Stammumfang: 4,50 m

Ulme
in Rüstersiel, in der Nähe des Einganges zur Vogelwarte
An der Vogelwarte 5/7
ca. 130 Jahre
Höhe: 25 m;
Krone: 20 m
Stammumfang: 4,40 m;

Naturschätze im Stadtpark

Der ::Rüstringer Stadtpark wurde 1920 fertiggestellt und ist seitdem die grüne Mitte der Stadt. Die 2020 geplanten Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums "100 Jahre Rüstringer Stadtpark" mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden und sollten im Jahr 2021 nachgeholt werden. Leider wurden auch diese Veranstaltungen abgesagt.
Als Ausgleich konnte der städtische Eigenbetrieb "Technische Betriebe Wilhelmshaven" mit Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ein Projekt umsetzen, mit dem die Vielzahl der Naturschätze im Stadtpark bekannter gemacht werden sollen. Dazu identifizierte man im Stadtpark 16 interessante Orte – auch abseits der bekannten Wege – und erarbeitete dazu eine Broschüre. Zu den weniger bekannten Orten zählen z.B. der Nonnengarten (10), die Wiemkerei (14) und das Kastanienrondell (16). Zusätzlich wurden an allen diesen Orten im Stadtpark markante Schilder mit QR-Codes angebracht. Interessierte Einheimische und Touristen können den jeweiligen QR-Code mit dem Smartphone scannen und erhalten so im Internet hinterlegte Informationen zur Station. Dies können je nach Station Fotos, Texte, kleine Videos und Audiodateien mit Vogelstimmen sein.
Bereits kurz nach ihrer Aufstellung wurde im Juli 2021 das erste Schild mit QR-Code gestohlen. Im September 2021 wurden weitere acht Schilder Opfer von Vandalismus, sieben wurden abgerissen und eines verbogen. Leider sind nicht nur die Schilder betroffen, sondern auch andere Sachbeschädigungen oder Diebstähle wie z.B. die Zerstörung einer Wippe auf dem großen Kinderplatz häufen sich im Stadtpark.
Die Informationen zu den Naturschätzen des Stadtparks können auch von zu Hause aus abrufen werden. Diese findet man unter ::Naturschätze Wilhelmshaven – Stadtpark. Auf der Internetseite gibt es nicht nur Informationen zum Stadtpark, sondern Informationen zu weiteren Naturschätzen in Wilhelmshaven, aktuelle Beobachtungstipps sowie Hörführungen. Die Seite wird vom Verein ::UMWELTERZIEHUNG IFFENS e. V. – Verein zur Förderung der pädagogischen Praxis in Natur und Umwelt betrieben und gepflegt.
Weitere Informationen:
::Naturschätze Wilhelmshaven

Nautilus

Der Nautilus ist eine Skulptur, die seit dem ::Wochenende an der Jade 1987 auf der ::Südstrandpromenade in der Nähe des ::Aquariums steht. Gestiftet wurde die Skulptur vom Textilkaufhaus Leffers.
Die Skulptur besteht aus einer rund 2,70 m hohen und 80 cm breiten, viereckigen, sich nach oben verjüngenden Säule aus polierten, roten Granit aus Schweden. Die Säule selbst wird dabei von allerlei Meeresbewohnern aus Bronze bevölkert. Dominiert wird sie an ihrer abgeflachten Spitze von einem überdimensionalen Nautilus aus Bronze, der der Skulptur auch ihren Namen gab.
Der Nautilus ist ein Meeresbewohner aus der Familie der ::Perlboote. Das auffallendste Merkmal ist die aufgerollte, variable gefärbte Schale der Tiere. Sie besteht aus verschiedenen Kammern, die durch Zwischenwände voneinander getrennt sind. Im Laufe der Zeit bildet der Nautilus immer neue Kammern, die i.d.R. um den Faktor 1,08 größer sind als die vorherige Kammer und so zu der Spiralform der Tiere führt. Das eigentliche Lebewesen lebt in der letzten, d.h. jüngsten Kammer. Die restlichen Kammern sind mit Gas gefüllt und dienen der Steuerung des Auftriebs. Ausgewachsene Perlboote können bis zu 20 Jahre alt werden und erreichen einen Durchmesser von bis zu 23 cm.
Die Idee zum Nautilus hatte der Wilhelmshavener Künstler Harmut Wiesner. Trotzdem ist die Skulptur ein Gemeinschaftswerk. Der Entwurf zur Säule stammt vom Stifter der Skulptur Eduard Leffers und wurde vom Wilhelmshaven Steinmetzunternehmen Niessen gefertigt. Der Nautilus an der Spitze stammt vom Wilhelmshavener Künstler Hans-Georg Wölbern und die Fische am Sockel wurden von Hartmut Wiesner geschaffen. Alle Bronzefiguren wurden in der Oldenburger Gießerei Harms gegossen.
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Nautimo

Das "Nautimo" ist das Sport- und Erlebnisbad in Wilhelmshaven. Die Eröffnung erfolgte nach zweijähriger Bauzeit am 21. September 2007. Der 16,5 Mio. Euro teure Hallenneubau entstand auf dem Gelände des ehemaligen Freibad am Sportforum und besitzt einen modernen rlebnisbadebereich mit rund 1000 m² Wasserfläche sowie einen großzügigen Saunabereich. Der Erlebnisbereich bietet als Attraktion eine rund 110 m langer Reifenrutsche sowie diverse Spaßkomponenten wie Geysire, Sprudelliegen und einen Strömungskanal. Für die kleinen Gäste gibt es ein eigenes Kinderbecken mit Kinderrutsche, Wasserpilz, Regendusche, Fontänen und einer Entenrennbahn. Für die eher sportlich veranlagten Besucher steht ein 25-m-Sportbecken sowie ein Sprungbecken mit Hubboden und 3-m-Sprungturm zur Verfügung. Der Saunabereich bietet unterschiedliche Saunalandschaften wie finnische Sauna, Dampfbad, Sanarium, zwei Blockhaus-Außensaunen sowie einen großen Ruhebereich. Im Außenbereich der Sauna gibt es ein großes Außenbecken, eine Liegeterrasse sowie einen Whirlpool. Anfang 2008 wurde eine weitere Attraktion in Form einer zweiten Riesenrutsche mit dem Namen "Black Hole" in Betrieb genommen.
Im Jahr 2024 konnte ein Anbau mit einem neuen Lehr- und Therapieschwimmbecken nach langer Bau- und Entwicklungszeit feierlich eingeweiht werden. In diesem werden künftig Schwimmkurse und Gesundheitsprogramme abgehalten, nicht nur durch das Personal des Nautimos, sondern auch durch externe Veranstalter. Mit einem Investitionsvolumen von etwas mehr als 3 Mio. Euro war der Anbau am Ende rund 25% teurer als ursprünglich im Jahr 2019 geplant. Dies lag an mehreren Faktoren, u.a. an der Corona-Pandemie sowie an Preissteigerungen und Lieferproblemen von Baumaterial durch den ab Februar 2022 begonnen Ukraine-Krieg. Weiterhin gab es bei den Tiefbauarbeiten eine unangenehme Überraschung in Form von Altlasten, obwohl jeder Wilhelmshavener weiß, dass das Sport- und Erlebnisbad auf einer ehemaligen Müllkippe errichtet wurde. 320 t Bodenaushub mit Altlasten mussten auf eine Deponie nach Hamburg entsorgt werden.
Durch das das neue Lehr- und Therapieschwimmbecken sollen "neue Zielgruppen erschlossen werden, um die Nutzerzahlen und die Einnahme-Situation positiv weiterzuentwickeln.
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Homepage:
::Nautimo Wilhelmshaven

Neuender Kirche

Die evangelisch-lutherische Neuender St.-Jacobi-Kirche entstand ca. 1383 als Burgkapelle der ::Sibetsburg. Wie zu der Zeit üblich wurde der Kirchenbau auf einer ::Wurt errichtet. Die künstlich aufgeschütteten Siedlungshügel dienten dem Schutz gegen Sturmfluten, als es noch kaum Deiche gab und die bestehenden Deiche noch geringe Höhen hatten.
Die Gebäudeteile der im romanischen Stil erbauten Kirche datieren aus sehr unterschiedlichen Zeiten. Der kleine östliche Teil mit Chorquadrat und Ostapsis ist hauptsächlich aus großen Steinquadern gebaut und stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das daran anschließende rechteckige Kirchenschiff aus Backsteinen wurde im 14. Jahrhundert erstellt und der dreigeschossige Westturm, ebenfalls aus Backsteinen, wurde erst um 1520 hinzugefügt. Er ist ursprünglich mit einem Abstand von 5 cm zum Kirchenschiff gebaut und hat im Laufe der Zeit eine Neigung von 20 cm nach Norden sowie von 80 cm nach Westen erfahren. Die Neigung des Glockenturms lässt sich auf der Nordseite des Turmes anhand eines vermeintlich schief aufgehängten Aushangkastens überprüfen. Der "schiefe" Aushang ist trotzdem, wie jedermann mit einer Wasserwaage nachprüfen kann, waagerecht befestigt. Bei einem Umbau 1957 wurde der ehemalige Zugang durch das Südportal geschlossen. Der Zugang erfolgt jetzt über ein neues Portal im Turmraum.
Das älteste Inventarstück der Kirche ist ein spätromanischer Taufstein in Becherform, der aus dem 13. Jahrhundert, wahrscheinlich um 1620 stammt. Dieser ungewöhnliche Taufstein ist mit Blattornamenten auf der Kuppa geschmückt und besitzt an seinem Fuß vier steinerne Löwen. Die Kanzel entstand 1647 durch die Werkstatt des Holzschnitzermeisters Ludwig Münstermann und ist mit den Gestalten der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschmückt. Der Altar der Kirche datiert aus dem Jahre 1664 und besitzt einen kunstvoll gearbeiteten Altaraufsatz mit Baldachin, auf dem die Golgatha-Kreuzigungsszene abgebildet ist. In der Mitte des Altaraufsatzes ist ein durch zwei Säulen eingefasstes Gemälde des letzten Abendmahls zu sehen. Sehenswert sind auch die Empore über dem nördlichen Teil des Kirchenschiffes, deren Brüstung 24 auf Holz gemalte Szenen aus dem Neuen Testament zeigt und die schön mit Ornamenten bemalte Balkendecke des Kirchenschiffes. Die heutige Orgel der Kirche stammt aus dem Jahr 1959, enthält aber auch noch ältere Teile aus dem Jahre 1712. Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1998 entdeckte man auf dem ursprünglichen Innenputz in gleichmäßiger Anordnung 12 so genannte Weihekreuze, auch Apostelkreuze genannt, die noch aus der Zeit vor der Reformation stammten. Während der Restaurierungsarbeiten wurde auch der Westturm mit Hilfe von Beton stabilisiert. Aufgrund des weichen Untergrundes der Kirchenwurt neigte sich der Turm bereits bedenklich.
2017, rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest, wurde der Eingangsbereich der Kirche mit dem Vorplatz barrierefrei umgestaltet. Dazu wurde die Größe des Podestes vor dem Zugang zur Kirche mit Hilfe von alten Granitblöcken stark vergrößert. Rechts und links vom Podest konnten dadurch zwei behindertengerechte Zugangsrampen angelegt werden, die nun einen barrierefreien Zutritt zur St.-Jacobi-Kirche ermöglichen. Weiterhin wurde im Zuge der Baumaßnahmen der Vorplatz bis zum Eingangstor in die Umgestaltung einbezogen und neu gepflastert. Die beiden gemauerten Eingangspfosten wurden ebenfalls saniert, die auf den Pfosten stehenden Sandsteinvasen werden im Frühjahr 2018 folgen.
Rund um die Kirche befindet sich der alte Kirchfriedhof mit einigen gut erhaltenen historischen Grabstätten. Die Kirche, der Kirchfriedhof und die alten Grabsteine stehen bereits seit 1949 unter Denkmalschutz. Unter den Grabstätten auf dem Kirchhof befindet sich auch das Familiengrab des Neuender Pastoren Carl Gustav Mitscherlich (1762–1826) und seiner Frau Maria Elisabet (1766–1812), den Eltern des bedeutenden deutschen Chemiker und Mineralogen ::Eilhard Mitscherlich (1794–1863), der in Neuende geboren wurde und hier zur Schule ging. Das Familiengrab befindet sich südlich der Kirche, direkt vor dem ehemaligen Südportal der Kirche und ist ein Ehrengrab der Stadt Wilhelmshaven, d.h. dass die Stadtverwaltung die Kosten für die Unterhaltung und Pflege des Grabes trägt.
Zur Neuender Kirchengemeinde gehört auch der kleine ::Friedhof "Heilig Land" in der Schaarreihe.
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Niedersächsische Mühlenstraße

Die "Niedersächsische Mühlenstraße" ist eine seit 1998 bestehende Ferienstraße in Niedersachsen. Initiiert wurde die Straße vom "Mühlenförderverein Lüneburg e.V.", der jedoch von Anfang an eine Ausdehnung auf ganz Niedersachen plante. Seit 2010 sind auch die Mühlen  der ostfriesischen Halbinsel der Ferienstraße angeschlossen. Die beiden in Wilhelmshaven noch vorhandenen historischen Mühlen ::Kopperhörner Mühle und ::Sengwarder Mühle wurden in die Mühlenstraße einbezogen. Entsprechende Hinweisschilder sind in Wilhelmshaven zu finden.
Weitere Informationen auf der Homepage:
::Niedersächsische Mühlenstraße

Niobe

siehe ::Christus- und Garnison Kirche

Nordseepassage

Hier macht das Einkaufen auch bei Regenwetter Spaß. Auf einer Gesamtnutzungsfläche von über 33.800 m² lädt das im September 1997 eröffnete Einkaufscenter auf zwei Ebenen mit einem Branchenmix von mehr als 60 Einzelhandelsgeschäften, Cafés und Galerien zum Bummeln und Shopping unter einer schützenden Dachverglasung ein.
Mit seiner Lage direkt im Zentrum von Wilhelmshaven und seiner idealen Verkehrsanbindung kann die stressige Parkplatzsuche im Stadtkern angenehmerweise umgangen werden. Die Gleise der Bahn laufen direkt in das Gebäude der Nordseepassage und auf der gegenüber liegenden Seite ist der Busbahnhof der Stadt beheimatet. Für diejenigen Besucher, die trotzdem nicht auf das Auto verzichten können oder wollen, hält die Nordseepassage auch ein eigenes Parkhaus bereit, welches von der Nord- bzw. Südseite des Gebäudes angefahren werden kann. Hier stehen rund 630 Stellplätze zur Verfügung.
Die Planungen zum "Bahnhofs-Zentrum", wie es zunächst genannt wurde, begannen im Mai 1991. Das Projekt wurde von dem bekannten Hamburger Architektenbüro ::gmp Gerkan, Marg und Partner entworfen. Der Bauantrag wurde im Dezember 1993 gestellt, genau ein Jahr später war Baubeginn für das ausschließlich privat finanzierte 150-Millionen-DM-Projekt, das auf dem Gelände des alten Wilhelmshavener Bahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes entstand. Bauherr war die eigens zum Bau der Nordseepassage gegründeten „Kusto Immobilienentwicklung GmbH & Co. KG“ aus dem bayrischen Straubing. Von den 33.800 m² Gesamtnutzfläche stehen mehr als 22.000 m² für den Einzelhandel in der Passage zur Verfügung. Zusätzlich entstanden 22 attraktive Wohnungen auf Dach des Gebäudes. An der südöstlichen Ecke des Gebäudes steht ein rund 30 Meter hoher, freistehender Turm. Der viereckige Turm direkt am Omnibusbahnhof dient den Verkehrsbetrieben als Aufenthaltsraum für die Busfahrer und seit neustem als Info-Center.
Nach einem öffentlich wirksamen Namenswettbewerb wurde im Januar 1996 die Entscheidung bekanntgegeben, dass das Einkaufszentrum in Zukunft "Nordseepassage" genannt wird. Die Preisträgerinnen des Namenswettbewerbes, Gisela Schulte und Monika Niemann, gewannen als Preis jeweils eine Mallorca-Reise. Die Entscheidung zur Namensgebung wurde von Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen, da die Bezeichnung "Nordseepassage" nicht ausreichend deutlich mache, dass es auch den Bahnhof einschließe. Das Richtfest konnte am 22. November 1996 gefeiert werden und nach einer rund dreijährigen Bauzeit wurde die Nordseepassage am 4. September 1997 offiziell eingeweiht.
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Homepage:
::Nordseepassage

Nordwind

siehe ::Deutsches Marinemuseum

Nord-Gazelle-Brücke

Die Nord-Gazelle-Brücke ist ein Teil des ::Bontekais in Höhe des ::Küstenmuseums Wilhelmshaven. Hier entsteht der geplante ::Museumshafen am Küstenmuseum, in dem zukünftig die beiden Wilhelmshavener Denkmalschiffe ::Feuerschiff Weser und ::Kapitän Meyer liegen sollen.

Open-Air-Galerie

Wilhelmshaven besitzt eine große Freiluft-Galerie mit aufwendig gestalteten Gemälden auf einigen Hausfassaden. Diese Wandgemälde werden auch als Mural bezeichnet. Dieser Ausdruck oder seine Mehrzahl ::Murales ist die spanische Bezeichnung für eine Wandmalerei im öffentlichen Raum.
Die ersten von der Wilhelmshaven Touristik und Freizeit GmbH (WTF) initiierten und in Auftrag gegebenen Wandbilder waren überdimensionale Reproduktionen von Werken ganz unterschiedlicher Künstler und sollen zur Verschönerung der Stadt beitragen. Gemalt wurden die ersten ::Wandbilder von Buko Königshoff in den Jahren 2013 bis 2015. Nach den Reproduktionen entstand 2016 das erste Kunstwerk, dass keine Abbildung eines bekannten Gemäldes war. Es zeigt fünf Hafenarbeiter, die gerade dabei sind, ein Gemälde per Winde an der Fassade hochzuziehen, um es dort anzubringen. Das Gemälde zeigt die bei Nacht beleuchtete ::Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven.
Im Mai 2019 entstand das ::Wandgemälde zum 150-jährigen Stadtjubiläum an der großen westlichen Wand des Stadttheater-Gebäudes an der Peterstraße. Das langgestreckte, rund 35 m lange und fast 7 m hohe Panoramabild wurde von den polnischen Künstlern Anna Mrzyglod, Gregor Wosik sowie dem Marokkaner Aziz Elgart im Auftrag der WTF geschaffen.
Im gleichen Jahr kamen dann im Rahmen des ::StreetArt-Festivals drei weitere Hausfassaden hinzu. Die drei Fassadenkünstler gehören zur niederländischen "Getting Up! Foundation". Die Niederländerin Yasja Ligtelijn gestaltete an der Fassadenrückseite des Beans Parc Hotels in der Marktstraße West ein Wandgemälde mit Spraydosen. Das farbenprächtige Motiv zeigt eine Meerjungfrau, die bei ihrem Tauchgang von mehreren Quallen begleitet wird. Hier war der Untergrund nicht eben, sondern aus Wellblech, so dass das Sprayen gegenüber dem klassischen Malen sogar Vorteile hatte. Im Nachhinein stellte sich der Wellblechuntergrund jedoch als schlechte Wahl heraus. Die Farbe platzte mit der Zeit an zahlreichen Stellen ab und es kam der helle Hintergrund zum Vorschein. Zudem wurde das Bild durch Graffitis verunstaltet. Am Besten ist die Fassade übrigens von der Börsenstraße in Höhe des Fußwegs "Banter Pad" aus zu sehen.
Für das nächste Wandgemälde in der Ulmenstraße 17 war Martin Plag alias James Jetlag alias @fishmurals, verantwortlich. Das Motiv an der Giebelwand zum Parkplatz der ehemaligen Sparkassen-Filiale Gökerstraße, zeigt das "Das Mädchen mit der Violine", die auf die Passanten hinabschaut.
Judith de Leeuw, kurz JDL, gestaltete das dritte Gemälde auf dem Turm auf dem Gelände der Firmenzentrale der Firma "Unterwegs Wilhelmshaven" in der Flutstraße 84A. Inspiriert wurde das Bild laut de Leeuw durch eine Kollegin, die eines Morgens unter einem großen Haufen Zeitungen gelegen hat.
2020 fiel das StreetArt-Festival wegen der Corona-Pandemie aus. Die WTF lud daher das Künstlerpaar Ruben Poncia und Adry del Rocío ein, zwei weitere Murales zu gestalten. Vom StreetArt Festival waren die beiden schon bestens bekannt. Das Paar machte sich im September und Oktober an die Arbeit. Dazu standen ihnen zwei Giebelfassaden an dem Eckgebäude Werftstraße/Ecke Schützenstraße zur Verfügung. Der in Den Haag, Niederlande, geborene Ruben Poncia wählte das Motiv "The Midnight Special". Es zeigt einen auf einem Stuhl sitzenden Sänger mit einer Gitarre, vor dem zahlreiche Vögel erschreckt auffliegen. Wie der Bildtitel bereits andeutet, liegt die Szene im Mondlicht. Daher ist die gesamte Bildfläche in der ::Farbe Sepia gehalten, also in einer gelblich-bräunlichen Farbgebung.
Die Mexikanerin Adry del Rocío schuf am gleichen Gebäude, praktisch um die Ecke herum, das Motiv "Renaissance". Auf dem 11 x 11,50 m großen 3D-Bild ist eine Frau zu sehen, die von zahlreichen ausgestorben bzw. vom Aussterben bedrohten Meeresbewohnern umgeben ist. Zu sehen ist eine ::Riesenmeeresschildkröte (Archelon), ein ::Axolotl (Ambystoma mexicanum), ein ::Chinesischer Flussdelfin (Lipotes vexillifer), ein ::Napoleon-Lippfisch (Cheilinus undulatus), ein ::Ammonit (Ammonoidea), eine ::Rundschwanzseekuh (Trichechus), ein ::Vaquita Schweinswal (Phocoena sinus), ein ::Japanischer Seelöwe (Zalophus japonicus) sowie ein ::Trilobit (Trilobita). Das farbenfrohe Wandgemälde entstand in 9 Tagen.
Das aktuell letzte Wandgemälde in der Serie der Open-Air-Galerie entstand im Sommer 2022 durch die französischen Künstlerin Zabou. Das ::Wandgemälde in der Rheinstraße zeigt die realistische Darstellung einer Seglerin bzw. eines Seglers vor dem Leuchtturm Arngast, die verträumt und sehnsüchtig Schiffen hinterher blickt.
Weitere Informationen:
::Internetseite von "Buko" Königshoff
::Internetseite von Zabou
::Internetseite von Yasja Ligtelijn
::Internetseite von Martin Plag alias James Jetlag alias @fishmurals
::Internetseite von Judith de Leeuw
::Internetseite von Ruben Poncia
::Internetseite von Adry del Rocío
::Ruben Poncia – Making-of "The Midnight Special" Video bei Youtube
::Adry del Rocío – Beschreibung 3D Mural "Renaissance"
Siehe auch:
::Wilhelmshaven – Übersicht der Wandgemälde

Ökumenischer Glockenturm

Ökumenischer_Glockenturm

Der gemeinsame Glockenturm der katholischen ::Christus-König-Kirche und der evangelisch-lutherischen ::Friedenskirche befindet sich am Kirchplatz im Wilhelmshavener Ortsteil Fedderwardergroden. Der Grundstein für den von beiden Konfessionen genutzten Glockenturm wurde am 13. Dezember 1980 durch den katholischen Weihbischof Max Georg Freiherr von Twickel und den Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche von Oldenburg Hans-Heinrich Harms gelegt.
Beide Gemeinden verbindet eine langjährige ::ökumenische Zusammenarbeit, die 1977 dazu führte, dass die Idee zur Nutzung eines gemeinsamen Glockenturms entwickelt wurde. Die Planungen und die Bauaufsicht für den Glockenturm übernahm der Wilhelmshavener Architekt Gerdes. Die zwei Glocken im Glockenturm wurden am 20. Juni 1980 in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei gegossen. Die Inschrift der Christus-Glocke lautet "Alle sollen eins sein, wie du Vater in mir bist und ich in dir bin" und die der Marien-Glocke lautet "Maria, Mutter der Kirche, bitte für uns". Die Herstellungskosten für den Glockenturm wurden durch beide Gemeinden getragen, die Baukosten für den Glockenträger übernahm die evangelische Kirchengemeinde, die Kosten für die beiden Glocken trug die katholische Kirchengemeinde.
Auf der rechten Seite des Glockenturms befindet sich eine Metallplatte mit einer Urkunde und den wesentlichen Daten dieser baulichen Zusammenarbeit. Sie enthält auch eine Auflistung der Persönlichkeiten von Kirche, Staat, Land und Stadt, die zur Zeit der Grundsteinlegung in Amt und Würden waren sowie ein Bild, das zur Grundsteinlegung oder Einweihung des Glockenturms entstand.
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Ölhafen

Durch die Gründung der Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) am 15. November 1956 begann ein neuer wirtschaftlicher Abschnitt für die Stadt Wilhelmshaven. Wilhelmshaven erhielt einen Ölhafen an der Außenjade. Zu diesem Zwecke entstand im Heppenser Groden ein riesiges Tanklager mit einer 700 m in die Außenjade ragenden Tankerlöschbrücke. Die Löschbrücke hat eine 1207 m lange Pier, an der bis zu 3 Tankschiffe gleichzeitig be- bzw. entladen werden können. Durch das tiefe Fahrwasser der Außenjade können auch Supertanker bis zu 250.000 t Kapazität abgefertigt werden. Nach kurzer Zwischenlagerzeit werden die so angelandeten Ölsorten über zwei 353 km bzw. 146 km lange Pipelines ins Rhein-Ruhrgebiet bzw. nach Hamburg gepumpt. Wilhelmshavens Ölhafen ist einer der größten Ölhäfen Europas.
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Homepage:
::Nord-West Oelleitung Wilhelmshaven

Pagel-Säule

siehe ::Lefferssäule

Parkmittelweg

Der Parkmittelweg führt als Radweg mitten durch den ::Kurpark der Stadt Wilhelmshaven. War der Parkmittelweg früher einfach nur eine asphaltiere, für den Autoverkehr gesperrte Straße, so wurde der Parkmittelweg im Zuge eines Entwässerungsprojektes im Jahre 2005/2006 vollkommen neu gestaltet. Nach dem Bau eines unterirdischen Rückhaltebeckens für die Oberflächenentwässerung des Stadtteils Tonndeich wurde der Weg als gelungene Kombination von Fußgänger- und Radweg neu angelegt. Historische Laternen geben dem Weg ein besonderes Ambiente. Bei den Erdarbeiten wurde der Teil einer Säule gefunden, welche zum Eingangsbereich des im 2. Weltkrieg zerstörten Parkhauses im Kurpark gehörte. Den Fund nahm man zu Anlass, um mit einer Gedenktafel an das Parkhaus zu erinnern, welches im Wilhelmshaven Kulturleben eine herausragende Rolle gespielt hatte. Gedenktafel und Säulenfragment sind in Höhe der Rollschuhbahn/Basketballplatzes zu finden.
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Passions-Punkte

Passionspunkt 2016 Banter Deich

Die Passions-Punkte sind eine Reihe von Abendandachten an "wunden" Punkten der Süd- und Innenstadt rund um die ::Christus- und Garnisonkirche. Bereits seit 2001 besucht die Gemeinde der Christus- und Garnisonkirche an jedem der sieben Tage vor Ostern außergewöhnliche Orte der Stadt und gedenkt dort geschichtlicher und gegenwärtiger Ereignisse. Die Andachten, die immer um 18:00 Uhr beginnen, dauern rund 35  Minuten. Zu den Andachten wird ein großes, schlichtes Holzkreuz mitgenommen und vor Ort aufgestellt. Zu jedem Passions-Punkt kommt ein Experte zur Situation vor Ort zu Wort, der zunächst Wissenswertes über den "wunden" Punkt vermittelt und so das lokale Geschichtsbewusstsein für den Ort des Geschehens schärft. Anschließend wird das Gehörte durch eine Kurzpredigt von einem der beteiligten Pastoren in Bezug zur Passionsgeschichte Jesu aus dem Matthäusevangelium gesetzt. Umrahmt und begleitet werden die Andachten durch Kurzdarbietungen von Musikern und Sängern sowie kurzen Liedern und Gebeten der Gemeinde. Die "Passions-Punkte" sind mittlerweile Teil der Stadtkultur und ziehen von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer an.
2017 wurden die Passions-Punkte des Jahres 2016 mit dem Gottesdienstpreis 2017 der Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes ausgezeichnet. Die Stiftung mit Sitz in Kassel vergab den mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis in diesem Jahr zum neunten Mal. Der Schwerpunkt des Preises 2017 lag diesmal beim Thema „der Gottesdienst als Beitrag zur Erinnerungskultur“. Bewertet wurde laut Stiftung die theologische, ästhetische und sprachliche Qualität, der sorgfältig recherchierte und zugleich kritische Umgang mit der Vergangenheit, die Wahl vertiefender biblischer Texte, die Wahl des Gottesdienstortes sowie die Beteiligungsmöglichkeiten für Personen des öffentlichen Lebens. Die  Preisrichter der Stiftung waren insbesondere von der politischen Lesart der Passion Christi beeindruckt. Das Team um die Pastoren Frank Morgenstern und Bernhard Busemann erhielt die Auszeichnung am 16. Juni 2017 während einer Feierstunde im ::Ratssaal der Stadt Wilhelmshaven.
Im Jahr 2020 sollte eigentlich das 20. Jubiläum der Reihe Passions-Punkte gefeiert werden. Aus Anlass der ::Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktverbote mussten die "analogen" Passion-Punkt-Veranstaltungen leider abgesagt werden. Die findigen Pastoren Frank Morgenstern und Bernhard Busemann stellten daraufhin die Passionspunkten auf eine "digitale" Variante um. Jeden Abend um 18:00 Uhr wurden die für 2020 geplanten Passions-Punkte mit einer fünfminütigen Moderation zum jeweils geplanten Ablauf des Passionspunkts vorgestellt und als Videobeitrag in das Internet (Plattform HavenKirche bei Instagram, Facebook und YouTube) gestellt.
2021 fanden aufgrund der Coronavirus-Pandemie alle Passions-Punkte in der Christus- und Garnisonkirche statt, da die noch geltenden Hygienevorschriften in der Kirche besser einzuhalten waren. Auch konnten die Plätze vorab reserviert werden. Seit 2022 können die Passions-Punkte wieder in der gewohnten Form veranstaltet werden.
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Weitere Informationen:
::Christusnews: Passionspunkte
::Karl-Bernhard-Ritter Stiftung: Passions-Punkte – Gottesdienst als Beitrag zur Erinnerungskultur
::Flyer Passionspunkte 2016
::Digitale Passionspunkte 2020

Pegel Wilhelmshaven Alter Vorhafen

siehe ::Gezeitenvorhersage

Pixel-Art von saylove.whv

Wer sich in Wilhelmshaven aufmerksam durch die Stadt bewegt, dem sind bestimmt schon die kleinen Pixelbilder aufgefallen, die meist auf der Rückseite großflächiger Verkehrs- und Straßenschilder kleben. Die Pixelbilder zeigen verschiedene bekannte Comic- bzw. Videospielfiguren aus den 1980er bzw. 1990er Jahren und sind oft an einer charakteristischen Sprechblase zu erkennen, in der sich ein rotes Herz befindet.
Verantwortlich für die Straßenkunst in Computerspiel-Optik ist eine Gruppe aus Wilhelmshaven, die sich selbst ::Say Love nennt und ihr Zuhause auf Instagram hat. Die achtköpfige Gruppe im Alter von Anfang bis Mitte 30 hat 2014 (?) mit dieser Art der Straßenkunst angefangen. Inzwischen sind die Pixelbilder nicht nur in Wilhelmshaven, sondern auch in Schortens, Horsten, Varel, Dangast, Wiesmoor, Leer, Oldenburg und anderen Orten zu sehen. Die Mitglieder der Gruppe treten in der Regel nicht öffentlich auf, da das Bekleben der Schilder, auch wenn die Pixelbilder "nur" auf der Rückseite angebracht werden, als Sachbeschädigung bestraft werden könnte. Bisher gab es lt. eigner Aussage jedoch keine Probleme. Zur Herstellung der Pixelbilder nutzt die Gruppe mehrfarbige Folie, die auch zum Bekleben von Möbeln genutzt wird. Ist das Motiv fertiggestellt, dann wird die Folie mit Hilfe einer Leiter auf die Schilderrückseite aufgebracht. Als zusätzlichen Hinweis auf die Gruppe trägt der Mast der Verkehrsschilder in Augenhöhe einen Aufkleber mit einem QR-Code in einer Sprechblase. Beim Aufhängen käme man dann auch mal mit Passanten ins Gespräch, erklärt die Gruppe. Die Rückmeldungen sind in der Regel positiv.
Vollständige Liste mit Ortsangaben in Wilhelmshaven:
::Liste der Pixel-Art von saylove.whv in Wilhelmshaven, Stand 02/2024
Weitere Informationen:
::Gruppe saylove.whv auf Instagram

Planschbecken

Als Planschbecken bezeichnen die Wilhelmshavener eine Liegewiese, die sich am Südstrand zwischen den Strandhäusern der ::Südstrandpromenade und dem ::Fliegerdeich befindet.
Als 1926 die Strandhäuser der Südstrandpromenade gebaut wurden, entstanden auch ein Herren-, ein Damen- und ein Familienbad sowie in einer Deichnische direkt vor der ::Kaiser-Wilhelm-Brücke das so genannte Planschbecken. Diese geschützte Badebucht war an ihrem Rand mit einem kleinen Sandstrand ausgestattet und besaß beim Übergang zum Jadebusen eine rund 120 Meter lange begehbare Steganlage. Der Übergang zum Jadebusen war mit einem Steinwall ausgeführt, so dass die Badebucht auch bei Ebbe mit Wasser gefüllt blieb. Der Wasserstand war dementsprechend niedrig, was die Badebucht für Kinder zu einem idealen Badebereich machte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Steganlage zerstört, so dass nur noch der Steinwall als trennender Übergang zum Jadebusen übrig blieb.
Nach der verherrenden Sturmflut von 1962 fiel das Planschbecken 1968 der Deichsicherheit zum Opfer, da die Einbuchtung in der Deichlinie einen zu großen Angriffspunkt bei Sturmfluten bot. So entstand stattdessen die beliebte Liegewiese. Während der Badesaison steht im Zentrum der Liegewiese das Spielschiff der "Wilhelmshavener Touristik- und Freizeit GmbH", dass ebenfalls aus Gründen der Deichsicherheit jeden Herbst demontiert und jedes Frühjahr wieder aufgebaut wird. Zusätzlich werden jährlich rund 55 Tonnen Sand um das Spielschiff aufgeschüttet. Das Areal der Liegewiese ist während der Saison ein großer Anziehungspunkt für Sonnenanbeter und Eltern mit ihrem Nachwuchs. Duschen und Treppen zum Wasser sind vorhanden. Zudem ist das Angebot gebührenfrei. Zum ::Wochenende an der Jade und anderen Festivitäten wie dem "Südstrandfest" wird die Liegewiese zur Freilichtbühne umgewandelt.
Rechtzeitig zur Badesaison 2021 wurde das in die Jahre gekommene Spielschiff am Südstrand komplett erneuert. Über zehn Jahre musste es den Witterungseinflüssen und dem jährlichen Auf- und Abbau standhalten. Der von einer Flensburger Firma entworfene Neubau wurde nach dem Aufbau auf der Wiese des Planschbeckens vom TÜV abgenommen und ist seit Ende April 2021 zum Spielen freigegeben.
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Polyklet

Das Skulpturenpaar "Polyklet" befindet sich auf dem Gelände der Marineanlage Bordum am Anton-Dohrn-Weg und steht dort auf einer rückwärtigen Rasenfläche in unmittelbarer Nähe zum ::Banter See. Das Skulpturenpärchen wurde 1993/1994 von dem Hannoveraner Künstler Ralph Kull geschaffen. Es zeigt zwei rund 4 m hohe symmetrische Stelen aus Bronzesandguss, die zueinander stehen wie zwei Werkteile, die gerade auf der Töpferscheibe oder auf der Drehbank entstanden sein könnten. Sie zeichnen auf den Innenseiten Konturen, die zusammenspielen und für denjenigen, der den Durchblick dazwischen ins Auge fasst, eine menschliche Figur sehen lassen.
Die Marineanlage ist öffentlich nicht zugänglich, jedoch führt der ::Rundweg Banter See zwischen der Marineanlage und dem Banter See vorbei. Vom Rundweg aus ist das Skulpturenpaar gut zu sehen.
Die Marineanlage Bordum ist eine Liegenschaft der Bundeswehr in Wilhelmshaven, in der seit 2001 das Logistikzentrums der Bundeswehr beheimatet ist. Sie liegt am Anton-Dohrn-Weg zwischen dem Deich zum Jadebusen und dem Banter See und ist benannt nach dem ehemaligen Kirchspiel Bordum im Jadebusen, das im Januar 1511 durch die Antoniflut vernichtet wurde.
Polyklet, d.h. der Vielberühmte, war in der griechischen Antike einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit. In seiner Schaffenszeit von etwa 460 v. Chr. bis 420 v. Chr. schuf er zahlreiche Bronzestatuen, die noch Jahrhunderte nach seinem Tod in der Literatur gerühmt wurden. Neben den Statuen verfasste er eine Schrift, in der er die idealen Maßverhältnisse des menschlichen Körpers beschrieb. Bereits die Antike sah man in der von ihm geschaffenen Statue eines Speerträgers, des Doryphoros, die praktische Umsetzung seiner theoretischen Forderungen.Bild Grauer Pfeil nach rechts::Virtual Earth
Homepage:
::Malerei und Entgrenzung von Ralph Kull

Pottwal-Trilogie

Auf dem Vorplatz des ::Wattenmeer-Besucherzentrums an der Straße "Südstrand 110 b" befindet sich seit Anfang Oktober 2022 die dreiteilige Skulpturengruppe mit dem Namen "Pottwal-Trilogie". Die von dem Vareler Künstler Didel Klöver geschaffenen Skulpturen tauchen aus der Klinkerfläche des Platzes auf, als wenn es die Wasseroberfläche des Meeres wäre. Der Künstler Klöver ist dabei seinem Stil treu geblieben und hat die Säugetiere aus hunderten von Eisenschrott-Fragmenten zu einem lebendigen Bild zusammengeschweißt. Als Modell stand zunächst nur ein kleines Spielzeugtier zur Verfügung. Anhand von zahlreichen YouTube-Filmen studierte Klöver dann wie sich ein Pottwal durchs Wasser bewegt und wie es ausschaut, wenn er mit dem Kopf aus dem Wasser auftaucht und wie er wieder abtaucht.
Die Skulpturengruppe besteht aus drei ::Pottwalen. Einer davon ist ein auftauchender Pottwal, dessen großer Kopf mit dem geöffneten Maul und den darin befindlichen spitzen Zähnen zu sehen ist. Nicht umsonst gehören die Pottwale zur Gruppe der ::Zahnwale. Die Augen des aufgetauchten Expemplars wirken im Verhältnis zur Größe des Kopfes winzig. Von dem zweiten Pottwal sieht man nur die ::Fluke, also die Schwanzflosse des Wals. Laut Didel Klöver trägt die Fluke dieses Pottwals eine Verletzung, die "von einer Schiffsschraube" verursacht wurde. Das dritte Tier zeigt einen getauchten Pottwal, von dem nur ein kurzes Stück des Kopfes mit dem ::Blasloch zu sehen ist. Aus diesem strömt die nach dem Tauchvorgang mit Feuchtigkeit gesättigte Atemluft des Wals, die beim Ausstoßen als Nebelfontäne sichtbar wird. Der Blas ist also keine Wasserfontäne, wie es oft vermutet wird. Während bei den meisten Walen der Blas senkrecht ausgestoßen wird, ist beim Pottwal das Blasloch schräg nach vorne gerichtet, so dass der Blas in einer typischen 45° Neigung zu sehen ist.
Das Skulpturentrio wurde Mitte November 2022 mit einer Veranstaltung offiziell als Abschluss der jahrelangen Sanierungs- und Umbauarbeiten des Wattenmeer-Besucherzentrums eingeweiht. Eigentlich ist der Pottwal kein Bewohner des Wattenmeeres, denn er lebt normalerweise in den Ozeanen und kann bis zu Tiefen von mehr als 1.000 m tauchen. Dabei ernährt er sich hauptsächlich von in großen Tiefen erbeuteten Tintenfischen und zu einem geringen Anteil auch von großen Fischen. Große Walbullen erreichen Längen von über 20 m und ein Gewicht von über 50 t. In die Nordsee, die für das Überleben der Tieftaucher viel zu flach ist und ihm kaum geeignete Nahrung bietet, verirren sich meist nur vereinzelte Jungtiere. Der ::Pottwal von Baltrum, dessen Skelett und Organe im Wattenmeerhaus zu sehen ist, war so ein verirrter und gestrandeter Pottwal.
Weitere Informationen:
::Künstler Diedel Klöver
::Warum stranden Pottwale immer wieder?

Prince-Rupert-School

siehe ::Skulptur zur Erinnerung an die "Prince-Rupert-School"
siehe ::Wappenstein der "Prince-Rupert-School"

Pumpwerk

siehe ::Kulturzentrum Pumpwerk

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Rambla

Als Rambla, in Anlehnung an die bekannte Promenade in Barcelona, wird in Wilhelmshaven der Abschnitt der Bahnhofsstraße zwischen der Mozartstraße und der Virchowstraße bezeichnet. Der als Fußgängerzone ausgewiesene Abschnitt entstand 1997 im Rahmen des Baus der ::Nordseepassage und wurde aus dem Fond für regionale Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft ko-finanziert. Die rund 300 Meter lange und rund 17 Meter breite Promenade verläuft in Ost-West Richtung und wird zu beiden Seiten von einer Fahrbahn flankiert. Die nördliche Fahrbahn erlaubt als Anliegerstraße die Anfahrt zum nördlichen Eingang des Parkhauses der Nordseepassage, die südliche Fahrbahn ist nur für den Anlieferverkehr zur Nordseepassage, für Radfahrer und neuerdings für den Busverkehr der Linie 3 freigegeben.
Der durch zwei Stufen erhöhte Bereich zwischen den Fahrbahnen wurde teilweise mit Platanen bepflanzt und erhielt fünf geometrische Wasserbecken mit Wasserspielen. Die fünf Wasserspiele sind (von Osten nach Westen aufgezählt): die Ellipse, das Trapez, das Rundbecken, das Rechteck sowie ein weiteres langgezogenes, schmales Wasserbecken in leichter Bogenform, dass zweimal unterbrochen wird und so aus drei Teilen besteht. Die Wasserbecken wurden 1997 von den Hamburger Landschaftsarchitekten "Wehberg Eppinger Schmidtke" entworfen und sind aus finnischen Granit der Sorte Kuru hergestellt, wobei bei einigen Becken auch Einzelelemente aus schwedischen Solberga-Granit verarbeitet wurden. Die Düsen der Fontänen der Wasserspiele sind teilweise außerhalb der Wasserbecken angebracht und lenken ihre Wasserstrahlen in weitem Bogen in die dafür platzierten Wasserbecken, wobei die Wasserstrahlen je nach Windstärke auch mal daneben gehen können. Vor allem für Kinder sind die Wasserfontänen eine Attraktion. Abgerundet wird die Promenade durch zahlreiche einfache, aber schwere Granitbänke, die am Rand des Platzes für Sitzgelegenheiten sorgen.
Leider hat die Promenade nicht die Bedeutung für Wilhelmshaven entwickelt, die man ihr ursprünglich zugedacht hatte. Nur wenige Geschäfte haben ihre Eingänge zur Promenade hin geöffnet. Dies liegt vor allem daran, das die meisten Gebäude an der Nordseite ihre Eingänge zur parallel verlaufenden Marktstraße besitzen, die die Haupteinkaufsstraße in der ::Fußgängerzone von Wilhelmshaven ist. Und auch die Nordseepassage an der Südseite der Promenade hat im Erdgeschoss keine Geschäfte mit außenliegenden Zugängen, so dass eine Bewirtschaftung der Promenade durch Cafés oder ähnliches stark erschwert ist. Der Versuch eines in der Nordseepassage ansässigen Gastronomiebetriebes scheiterte bereits nach kurzer Zeit. Weiterhin ist die nutzbare Breite der Rambla in einigen Abschnitten durch die Wasserbecken stark eingeschränkt. Versuche, dort z.B. den Weihnachtsmarkt zu etablieren, blieben erfolglos.
Seit April 2015 befindet sich in Höhe der Parkstraße ein ::Navigationsvergleichspunkt auf der Rambla.::Virtual Earth

Rathaus

Das denkmalgeschützte Rathaus der Stadt Wilhelmshaven ist das Werk des Architekten Prof. ::Fritz Höger, der auch das weltberühmte ::Chilehaus im Kontorhausviertel von Hamburg gebaut hat. Das Chilehaus gilt als Hauptwerk des sogenannten Klinker-Expressionismus in Norddeutschland. Zusammen mit der Speicherstadt und dem Kontorhausviertel steht das Chilehaus (1922–1924) seit 2015 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Das ebenfalls im Stil des Klinker-Expressionismus gebaute Wilhelmshavener Rathaus (1928–1929) zeigt einige Merkmale, die Höger bereits beim Bau des Chilehauses umgesetzt hatte. Der Neubau an der Paul-Hug-Straße/Rathausplatz 1 wurde ursprünglich als Rathaus der ::Stadt Rüstringen gebaut. Die Zusammenlegung der drei Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zur Stadt Rüstringen im Jahre 1911 machte es dringend erforderlich, die Verwaltungen der drei Gemeinden in einem Gebäude zusammenzuführen.
Die ersten Planungen für ein neues Rathaus entstanden bereits 1913,  jedoch konnte man sich zunächst nicht auf einen Entwurf einigen. Die Pläne wurden dann durch den Beginn des 1. Weltkrieges weiter verzögert und nach Kriegsende zu den Akten gelegt. Erst 1926 wurde das Vorhaben erneut diskutiert. Der Architekt Fritz Höger aus Hamburg erhielt den Auftrag zur Vorlage einer neuen Konzeption, den er 1927 dem Rat der Stadt Rüstringen vorstellte. In die Pläne wurde sogar die Errichtung eines für die Trinkwasserversorgung der Stadt erforderlichen Wasserturmes einbezogen.
Der vollständig mit Bockhorner Klinkern verkleidete Bau besitzt einen axialsymmetrischen Grundriss. Der mächtige, mittig stehende Turm wird nach links und nach rechts durch einen breiten, fünfgeschossigen Flachdachbau ergänzt, dem wiederum vorne und hinten jeweils ein verkürzter, viergeschossiger Vorbau vorgesetzt wurde. An der Gebäuderückseite befindet sich ein dritter Anbau, der viergeschossig ist und links und rechts durch einen ebenfalls verkürzten, zweigeschossigen Vorbau ergänzt wird. Im diesem Gebäudeflügel ist der große Ratssaal der Stadt untergebracht.
Die zahlreichen Fensteröffnungen in der rund 100 m langen Außenfront des Gebäudes werden durch abwechselnde Mauerblenden und Einbuchtungen optisch gegliedert und aufgelockert. Zudem strukturierte Höger die Vorderseite und Rückseite des zentralen Turms durch dicht angeordnete Stege mit sieben symmetrischen, aber unterschiedlich hohen Lichtbändern, so dass diese den Eindruck eines Stufengiebels vermitteln. Im oberen Teil dieser Stege und Lichtbänder wurden die beiden großen Uhren des Rathausturms platziert. Ein weiteres prägendes gestalterisches Element des Rathauses ist die vorgelagerte Treppenanlage mit den beiden vollständig geklinkerten ::Löwen-Plastiken beiderseits des zentralen Haupteingangs.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 4. Mai 1928. Zur Gründung des Fundaments wurden rund 1000 Pfähle in den Boden eingebracht. Das Gebäude hat eine bebaute Fläche von 2060 m² und hatte ursprünglich 129 Büroräume, fünf Sitzungszimmer, einen Ratssaal und den Ratskeller, in dem ein Restaurationsbetrieb untergebracht war. Der Turm des Rathauses ist 49 m hoch und war bis 2012 noch als Wasserturm Teil der Trinkwasserversorgung. Der oben im Turm untergebrachte, 10,8 m hohe Wasserbehälter besass ein Fassungsvermögen von 920 m³ und hatte einschließlich der notwendigen Technik ein Gesamtgewicht von 964.000 kg. Die Bodenplatte des Wasserbehälters hatte die Form eines Ovals mit einem Durchmesser von 20,7 m beziehungsweise 9,2 m und ruhte auf einem Stahlbetonträger, der 2,30 m hoch und 70 cm breit war. 73 Firmen waren an den Gewerken des Neubaus tätig. Die gesamten Baukosten betrugen rund 1,8 Millionen Reichsmark. Trotz der beeindruckenden Ausmaße des Gebäudes betrug die Bauzeit nur etwas mehr als eineinhalb Jahre. Die Einweihung des Högerschen Klinkerbaus erfolgte am 11. Oktober 1929. 
Nach der Vereinigung der Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen im Jahre 1937 wurde der Klinkerbau zum Rathaus der zusammengelegten Stadt Wilhelmshaven bestimmt. Im 2. Weltkrieg wurde das Rathaus mehrfach durch Bomben getroffen. Nach einem schweren Bombenangriff am 15. Oktober 1944 wurde der Ostflügel des Rathauses fast völlig zerstört und das Gebäude brannte völlig aus. Erst von 1948 bis 1953 konnte es für 98.000 DM wieder instand gesetzt werden. Auch heute ist der Bau noch der Hauptsitz der Wilhelmshavener Stadtverwaltung.
1977 wurde rechts neben dem Haupteingang eine ::Gedenktafel für den Architekten des Rathauses Fritz Höger enthüllt.
Die Aussichtsplattform des Rathausturmes ist normalerweise gegen eine kleine Gebühr öffentlich zugänglich. Der Fahrstuhl hinauf befindet sich ebenerdig im etwas versteckten Eingangsbereich zum ehemaligen Ratskeller neben dem rechten Klinkerlöwen. Über einen SB-Münzautomaten vor dem Fahrstuhl wird die Fahrt nach oben frei geschaltet. Mit dem Fahrstuhl geht es dann zu einer Ebene etwas unterhalb der Aussichtsplattform. Über zwei weitere kurze Treppen erreicht man die Turmspitze, von der man eine sehr schöne Aussicht über die Stadt hat.
2012 stürzte sich eine Frau trotz des umlaufenden Sicherheitsgitters vom Rathausturm in den Tod. Dies war Anlass für eine umfangreiche Sicherheitsüberprüfung. Ende 2012 wurde bekannt, dass der Turm so große Baumängel aufwies, das sogar Zweifel an der Standsicherheit des ganzen Turmes aufkamen. Die Fugen der Klinkerverblendung waren völlig ausgewaschen. Der Stahl im Beton des Rathausturms war durch die eindringende Feuchtigkeit stark angegriffen. Als Vorsichtsmaßnahmen bezüglich seiner Tragfähigkeit wurden aus dem Wasserreservoir 800 Tonnen Wasser abgelassen und aus dem Lager des Stadtarchivs im Turm rund 100 Tonnen Akten entfernt. Zusätzlich wurde aus Sicherheitsgründen die Aussichtsplattform des Turms gesperrt.
2013 wurde die weitere Vorgehensweise für die Turmsanierung diskutiert. Da man inzwischen auf den Wasserbehälter verzichten konnte, wurde auch der Vorschlag zur Kappung des Turmes ins Spiel gebracht. Diese Variante wurde jedoch nach heftigen Protesten der Wilhelmshavener Bevölkerung wieder verworfen. Nun sollte der Turm ganz abgetragen und anschließend wieder aufgebaut werden. Als Kosten wurden rund 700.000 EUR für den Abriss und rund drei Millionen EUR für den Wiederaufbau veranschlagt. Die Finanzierung blieb zunächst offen. Ende 2013 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung, dass die Sanierung wegen der angespannten Finanzlage auf voraussichtlich 2015/2016 verschoben wird.
Im April 2016 erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Sanierung offenbar wesentlich günstiger wird als bisher angenommen. Bei genaueren Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Schäden im Stahlbeton auf der Außenseite geringer waren als sonst bei Schäden dieser Art. Von einem Abriss des Turmes war keine Rede mehr. Die überarbeiteten Sanierungskosten wurden nun von der zuständigen Bauverwaltung auf 1,9 Millionen Euro geschätzt. Diese wurden analog der Baumaßnahmen über drei Jahre ausgegeben. In diesen Jahren waren Teile des Rathausturms ständig eingerüstet. Im März 2019 konnten die Sanierungsarbeiten am Rathausturm abgeschlossen werden.
Die Hoffnung, dass die Aussichtsplattform des Turms nun wieder besucht werden kann, erfüllte sich nicht. Wie Oberbürgermeister Carsten Feist auf eine Anfrage eines Ratsmitglieds im November 2022 ausführte, stehen dem Sicherheitsbedenken entgegen. Es fehlt ein zweiter Fluchtweg für den Fall, dass es im Turm brennt. Besucher des Turms könnten nur in kleinen Gruppen im Rahmen von Führungen auf den Turm gelassen werden. Im Falle eines Brandes müsste die Führung automatisch durch ein Warnsystem, z.B. per Handy benachrichtigt werden. Weiterhin müsste das Sicherheitsgitter auf der obersten Plattform erhöht werden und die obere Etage mit den Treppen barrierefrei umgebaut werden. All das wäre mit dem Denkmalschutz abzustimmen. Die Gelder für diese Maßnahmen sind aufgrund der aktuellen Haushaltslage nicht vorhanden.
Nach der Sanierung des Turms steht eigentlich eine grundlegende Sanierung des restlichen Gebäudes an. Der grobe Zeitplan aus dem Jahr 2020, wonach in 2023 mit der Sanierung begonnen wird, ist hinfällig. Es fehlt immer noch eine Planung, welche Fachbereiche im Rathaus angesiedelt werden sollen. Daher sind aktuell keine Mittel für eine Rathaussanierung im Haushalt der Stadt ab 2023 vorgesehen. Selbst wenn die Grundlagen zur Sanierung geschaffen wären, ist ein realistischer Sanierungsbeginn frühestens in 2026 möglich.
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Turmfahrten:
Z.Zt. nicht möglich.
Weitere Informationen:
::Das Wilhelmshavener Rathaus auf www.wilhelmshaven.de
::Die Sanierung des Wilhelmshavener Rathaus April 2016 – März 2019

Relief am Marinearsenal

Das Relief am Marinearsenal befindet sich auf der östlichen Seite der Gökerstraße in Höhe der Einmündung der Peterstraße. Die aus drei Teilen zusammengesetzte großformatige Betonarbeit ist insgesamt 9,20 m breit und 1,50 m hoch. Sie stammt von dem Maler und Bildhauer ::Heinrich Schwarz (1903–1977) aus Steinkimmen und ist Teil der Begrenzung des militärischen Sicherheitsbereichs des Marinearsenalgeländes.
Von Heinrich Schwarz stammt auch das Kunstwerk der bekannten vier stilisierten Betonpferde auf dem Oldenburger Pferdemarkt in der Oldenburger Innenstadt, die der Künstler 1970 schuf und die seinerzeit zu einer sehr kontroversen Diskussion in Oldenburg führte.
Das Relief am Marinearsenal entstand in den Jahren von 1972 bis 1973. Die Arbeit zeigt die stilisierten Umrisse von verschiedenen Kriegsschiffen, u.a. von einem Schiff in einem Schwimmdock und weitere maritime Motive wie z.B. die Krane im Marinearsenal. Nachdem Teile des Reliefs mit der Zeit durch die umgebende Pflanzenwelt zugewachsen waren, wurde es kürzlich wieder freigelegt und kann nun wieder in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Der Grundstoff Beton des Reliefs ist sehr fest und kann Sturm, Regen und Frost widerstehen. Leider stellte sich nach über 40 Jahren heraus, dass der Beton nicht so widerstandsfähig ist wie gedacht. Im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und zweiten Drittel ist das Kunstwerk in einem kleinen Bereich beschädigt worden, so dass man den Bewehrungsstahl zur Verstärkung des Betons sehen kann. Durch die fehlende Abdeckung mit Beton hat sich in der hiesigen salzhaltigen Luft bereits Korrosion gebildet. Eine Sanierung der Fläche ist dringend angeraten.
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Reliefs am Gebäude der Agentur für Arbeit

Am Gebäude der heutigen Agentur für Arbeit in der Schillerstraße 37 sind zwei Großreliefs des Bildhauers ::Hans Wagner (1905–1982) zu sehen.
Das größere der beiden Sandsteinreliefs ist im oberen Bereich der fast fensterlosen Nordwand zur Bremer Straße angebracht. Es ist rund 5,50 m lang und ca. 3,00 m hoch und ist aus zehn unterschiedlich großen Bildsegmenten zusammengesetzt. Das Relief zeigt mehrere stilisierte Fischer mit ihrem Boot während eines Anlegemanövers sowie eine dabei zuschauende Frau und zwei stilisierte Vögel.
Das zweite Relief befindet sich direkt über dem Haupteingang zur Schillerstraße und besteht aus fünf nebeneinander angebrachten Tafeln, die jede für sich einen Beruf darstellen. Dabei überlappen sich die gezeigten Szenen teilweise mit der jeweils angrenzenden Tafel.
Beide Reliefs wurden rund ein Jahr nach der Einweihung des neuen Arbeitsamts, die am 29. November 1957 erfolgte, als sogenannte ::Kunst am Bau am Gebäude angebracht. Hergestellt wurden sie von dem ::Natursteinwerk Adolf Lauster & Co in Stuttgart/Bad Cannstatt, das 1984 in Insolvenz ging.
Der Urheber der Reliefs Hans Wagner arbeitete lange Jahre mit dem Hamburger Architekten ::Fritz Höger (1877–1949), der auch in Wilhelmshaven zahlreiche Gebäude entworfen hat, als dessen künstlerischer Berater zusammen. Wagner hatte bereits für das ::Busse-Denkmal in Bremerhaven, das auch von Höger entworfen wurde, ein in die Klinkerwand eingelassenes Sandsteinrelief mit einer Darstellung von "Fischern beim Einholen der Netze" geschaffen. Durch die Ähnlichkeit der Fischer beider Denkmäler gelang es kürzlich, Hans Wagner als Urheber der Wilhelmshavener Reliefs am ehemaligen Arbeitsamtsgebäude zu identifizieren. Ein entsprechender Artikel vom Autor Ingo Hölzler wurde unter dem Titel "Auf Spurensuche: Wer schuf die Reliefs am Gebäude der Arbeitsagentur?" in der Beilage der Wilhelmshavener Zeitung "Heimat am Meer", Ausgabe 16/2019 vom 3. August 2019 veröffentlicht.

Revolutionsdenkmal

siehe ::Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution 1918

Revolutionspfad

siehe ::Informationsparcours Wilhelmshaven und die Revolution 1918/1919

Rieger-Relief

Das Rieger-Relief ist eine dem ehemaligen Wilhelmshavener Kurdirektor Karl Rieger (1885–1949) gewidmete Gedenktafel, die sich seit dem 6. Juni 2008 an einer Mauer ungefähr in der Mitte der ::Südstrandpromenade befindet. Karl Rieger, später auch Leiter der städtischen Kurverwaltung, war der Ideengeber für die fünf Strandhäuser an der heutigen Südstrandpromenade und prägte den Werbesolgan von der "Grünen Stadt am Meer". Die nach den Plänen von Stadtbaurat Hermann Zopff erbaute Strandanlage wurde am 16. Juni 1928 eingeweiht. Der Fremdenverkehr sollte in der Nachkriegszeit ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein der Stadt werden. Ziel war die Etablierung eines "Nordseebades für den Mittelstand". Das Bauprojekt umfasste die Strandanlagen mit den fünf Strandhäusern, die durch Wandelgänge miteinander verbunden waren.
Das vom Sohn Klaus-Ulfert Rieger gestiftete Relief wurde vom Wilhelmshavener Künstler Hartmut Wiesner geschaffen. Es zeigt Karl Rieger und seine Ehefrau als Badende in der Nordsee. Bei der Enthüllung der Gedenktafel waren Karl Riegers Kinder Agathe, Jan-Gert und Klaus-Ulfert sowie der Künstler Hartmut Wiesner anwesend. Klaus-Ulfert Rieger erinnerte in einer kurzen Ansprache an den Lebenslauf seines Vaters, der nach dem Besuch der Volksschule ursprünglich den Beruf eines Schusters lernen sollte. Einem seiner Lehrer ist es zu verdanken, dass Rieger dann eine Schreiberstelle in der Stadtverwaltung bekam. Schritt für Schritt habe er seine Kenntnisse erweitert und sich bis zum Kurdirektor hochgearbeitet.
Nach dem Rieger-Relief stiftete Klaus-Ulfert Rieger der Stadt im April 2009 den sogenannten ::tu es Findling am Omnibusbahnhof gegenüber dem Eingang zur ::Nordseepassage.
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Robert-Koch-Haus

Das Robert-Koch-Haus befindet sich in der Virchowstraße 17 schräg gegenüber dem ::Theaterplatz. Das Gebäude im Neo-Renaissancestil wurde ursprünglich als Polizeiverwaltungsgebäude im königlich-preußischen Wilhelmshaven erbaut und nahm am 8. Juli 1906 seinen Betrieb auf. Im ::Dritten Reich war das Gebäude dann vorübergehend Sitz der NSDAP-Kreisleitung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst von Vertretern der alliierten Militärregierung benutzt. Nach einer aufwendigen Renovierung und einer Umgestaltung im Inneren wurde das Gebäude im Juni 1950 vom städtischen Gesundheitsamt übernommen. Seitdem trägt das Gebäude seinen jetzigen Namen nach dem berühmten deutschen Bakteriologen und Nobelpreisträger ::Robert Koch (1843–1910), der Anfang des 20. Jahrhunderts selbst in Wilhelmshaven tätig war. Er erhielt dabei den Auftrag zur planmäßigen Erkennung und Bekämpfung der ::Malaria und übernahm die neu geschaffene "Untersuchungsstelle für Malaria zu Wilhelmshaven".
Im Vorderteil des Giebeldaches wurde nachträglich ein Glockenspiel angebracht. Das Glockenspiel wurde der Stadt vom Wilhelmshavener Finanzkaufmann Arnold D.M. Henning anlässlich seines 70. Geburtstags am 9. September 1957 gestiftet und 1958 eingebaut. Es besteht aus 14 um die Uhr im Giebel gruppierter Bronzeglocken, die durch mechanische Hammer zum Klingen gebracht werden. Die ursprüngliche Technik im Läutwerk tastete Lochstreifen ab. Der Abstand der Löcher in den rollierenden Papierstreifen bestimmte, wann welche Glocke angeschlagen wurde. Die Hammer wurden elektrisch angetrieben. Das Glockenspiel erklang dreimal am Tag, jeweils um 8.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr und spielte dabei abhängig von der Jahreszeit folgende Volkslieder: "Wie schön leuchtet uns der Morgenstern", "Der Mai ist gekommen", "Freut euch des Lebens", "Üb' immer Treu und Redlichkeit", "Guten Abend, gute Nacht" sowie an Marinegedenktagen "Ich hatt' einen Kameraden". Das bis dahin im Giebelbereich angebrachte preußische Wappen mit einem in Stein gehauenen preußischen Adler wurde von seinem angestammten Platz entfernt und erhielt einen neuen Platz auf der linken Giebelseite des Gebäudes.
Im Jahr 2000 wechselte das Haus den Besitzer und wurde von der BAKIR Unternehmensgruppe aufwendig restauriert. Seit der Renovierung wird es bis heute privatwirtschaftlich genutzt. Unter anderem zog eine Pflegeeinrichtung in die Räumlichkeiten. Diese legte das Glockenspiel unsachgemäß und ohne Wissen der Eigentümerin außer Betrieb, da das Glockenspiel nun störte.
Im Herbst 2017 zog eine andere Pflegeeinrichtung in die Räumlichkeiten. Mit dieser konnte Ende Februar 2019 vereinbart werden, dass das Glockenspiel zu den Zeiten 08.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr an allen Wochentagen wieder in Betrieb genommen wird.
Allerdings stellte die mit der Reparatur beauftragte Fachfirma fest, dass die reparierte Elektronik des Glockenspiels nicht in Betrieb genommen werden konnte, da bei den Umbauarbeiten vor dem Einzug der neuen Pflegeeinrichtung im Jahr 2017 alle Elektroleitungen, die im Dachgeschoss zum Glockenspiel und den dafür notwendigen Komponenten führten, gekappt worden waren. Die Fachfirma konnte das Glockenspiel daher nicht in Betrieb nehmen und musste unverrichteter Dinge abreisen. Nach der Wiederherstellung der Verkabelung zur Stromversorgung wartet man nun auf einen Termin, damit die Fachfirma das Glockenspiel fertig eingebaut, testet und wieder in Betrieb genommen werden kann. Das war lt. der Facebook-Seite des Robert-Koch-Hauses der Stand vom Frühjahr 2019. Leider ist das Glockenspiel weiter außer Betrieb. Auf eine Nachfrage meinerseits wurde leider nicht geantwortet.
In der Wilhelmshavener Zeitung vom 24. Dezember 2022 wurde das Nichterklingen des Glockenspiels thematisiert. Grund war eine Anfrage des Ratsherrn Miguel-Pascal Schaar/Bruder Franziskus, die bereits im Frühjahr 2022 an die Stadtverwaltung gestellt wurde. Das Glockenspiel ist Teil des denkmalgeschützten Gebäudes und muss, wenn man der Auffassung der "Unteren Denkmalschutzbehörde" der Stadt Wilhelmshaven folgt, funktionsfähig sein, auch wenn es nicht regelmäßig erklingt. Die Eigentümerin verweist in dem Zeitungsartikel auf Probleme bei der Beauftragung einer geeigneten Fachfirma. Die Reparatur genießt lt. WZ offensichtlich keine Priorität. Jedoch verspricht die Eigentümerin, sich nun intensiv um die Reparatur zu kümmern. Ratsherr Miguel-Pascal Schaar hält den Still-Stand des Glockenspiels im Sinne des Denkmalschutzes für inakzeptabel und verweist auf die vielen Fachfirmen für Kirchenglocken.
Und endlich, am 29. September 2023 war es dann soweit. Mitarbeiter der Glocken- und Turmuhrbaufirma "Korfhage & Söhne" aus Melle konnten das Glockenspiel mit Hilfe einer modernen elektronischen Steuerung wieder in Betrieb nehmen. Acht Lieder wurden neu programmiert. Weitere Lieder könnten folgen. Nicht jedes Musikstück ist geeignet, da der Tonumfang der Glocken die Auswahl der Musikstücke einschränkt. Nach einer Vereinbarung mit der heutigen Pflegeeinrichtung dürfen die Glocken nun wieder zweimal täglich um 11.00 Uhr und um 17.00 Uhr läuten.
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Rolltore Viktoriapark

In der Parkstraße 23/Ecke Viktoriastraße befindet sich der Viktoriapark. Hier befand sich bis zum April 2007 die Zweigniederlassung der Landeszentralbank in Wilhelmshaven. Sie war die Wilhelmshavener Betriebsstelle der Deutschen Bundesbank und versorgte die Kreditinstitute und Wirtschaftsunternehmen in Wilhelmshaven und Friesland mit Geld. Nach dem Rückzug der Landeszentralbank Richtung Oldenburg wurde das frei werdende Gebäude in einen Gewerbepark umgewandelt.
Zum Start des Gewerbeparks wurde ein Schulprojekt in Form eines Malwettbewerbes initiiert, bei dem die beiden großen grauen Sicherheitsrolltore der ehemaligen Landeszentralbank bemalt werden sollten. Die 66 Facetten der Rolltore wurden zunächst den teilnehmenden Schulen in Wilhelmshaven zugelost und dann von ausgewählten Schülern dieser Schulen unter dem Motto „Wilhelmshaven, die grüne Stadt am Meer – Eine Stadt mit vielen Facetten“ bemalt. Schüler der Klassen 3 bis 11 beteiligten sich an dem Malwettbewerb und so entstanden bis zur Jahresmitte 2008 die Kunstwerke, die noch heute auf den Rolltoren des Viktoriaparks zu sehen sind. Parallel zum Malwettbewerb entstand durch Schüler und Schülerinnen der 7. Jahrgangsstufe des Förderzentrums der Wasserturmschule ein "Kleiner Stadtführer" als Printmedium. In dem Stadtführer werden die aus Sicht der Schüler wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Treffpunkte der Stadt Wilhelmshaven kindgerecht aufbereitet und anschaulich dargestellt. Illustriert ist der Stadtführer mit den Facettenbildern aus dem Malwettbewerb. Außerdem sind im zweiten Teil des Stadtführers die insgesamt 66 Facettenbilder mit Angabe der jeweiligen Klasse/Schule abgedruckt.
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Rosarium

Das Rosarium ist ein botanischer Schaugarten am Neuengrodener Weg 22c in unmittelbarer Nähe des ::Wilhelmshavener Stadtparks. Er entstand in den Jahren 1985 bis 1989 unter der Leitung des Gartenbautechnikers Erich Bruns, der in der damaligen Stadtgärtnerei als Lehrlingsausbilder tätig war. Die Lehrlinge der Stadtgärtnerei legten unter seiner Anleitung den Schaugarten zu Ausbildungszwecken auf einer ehemaligen Brachfläche an.
Als erste Anlage entstand 1985 der Ökoteich, der die Keimzelle des Schaugartens ist. Jährlich kamen weitere Anlagen hinzu, so 1986 der Barockgarten Herrenhausen und 1987/1988 der Rokokogarten sowie die Ostasia-Teichanlage. 1989, nach der Anlage des englischen Rosengartens "Yorkshire", wurde der Schaugarten dann  der Öffentlichkeit vorgestellt und zugänglich gemacht. 1993 wurde der Schaugarten mit einen Heidegarten ergänzt.
Ab 1995 erfolgte unter der Leitung von Gärtnermeister Herbert Unger die Umsetzung weiterer Ideen. 1996 kam der Kräutergarten von "Schwester Bernhardine" hinzu und der Bad Harzburger "Waldweg" wurde angelegt. Mit dem Indian Summer Sea sowie dem Azaleen- und Rhododendrongarten "Klein Ammerland" konnte die Gartenanlage 1997 weiter entwickelt werden. Weitere Areale der Anlage entstanden 1998 mit dem Gloria Dei-Garten für historische Rosen und im Jahr 2000 mit dem "Rüstringer Rosentheater" und dem dazugehörigen Rosensee. 2001 erreichte der Garten mit der Anlage des "Bucaneerparks" mit Piratenschiff, eines Erlebnisgarten sowie dem Zen-Garten seinen vorläufigen Entwicklungshöhepunkt, bevor im gleichen Jahr die finanziellen Mittel für die Pflege des Gartens dem Rotstift des städtischen Haushalts zum Opfer fielen. Durch diese Einsparungsmaßnahmen der Stadt konnte die Anlage nicht mehr mit der gewohnten Sorgfalt gepflegt werden und verwilderte zunehmend. 2003 übernahm daher ein von Bürgern getragener Förderverein die Pflege der Anlagen und erweckte das Rosarium zu neuem Leben.
Auch unter der Leitung des "Fördervereins Rosarium e.V." wurde die Anlage weiterentwickelt. So fand die Bad Harzburger Hütte, ein Gastgeschenk der Wilhelmshavener Partnerstadt Bad Harzburg, ihren Platz im Rosarium. Weiterhin entstand im Bereich des Rosensees eine Wildrosenschlucht mit einzigartigen Sorten. In der Saison 2014 konnte schließlich ein 100 m² großer Rosenpavillon als Begegnungsstätte für die Mitglieder des Fördervereins eingeweiht werden. Er dient als Raum für verschiedene Veranstaltungen, wie Lesungen, Seminare, Konzerte und Trauungen.
Die Anlagen im Rosarium haben inzwischen eine Gesamtgröße von 3 ha. Teile erinnern an die großen fürstlichen Gärten des Barocks. Mit seiner Sortenvielfalt steht das Wilhelmshavener Rosarium an Nummer 5 der Liste der 42 deutschen Rosarien. Es werden über 5.000 Rosen aus über 500 Sorten gezeigt. Die Saisoneröffnung wird jedes Jahr am Muttertag begannen. Das Saisonende wird in der Regel am Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Höhepunkt der Saison ist das große Rosenfest mit Landpartie im Juni. Das Rosarium ist außerdem offizielles Standesamt der Stadt Wilhelmshaven und kann daher als außergewöhnliche Kulisse für die Hochzeit genutzt werden.
Im März 2017 wurde dem Ideengeber des Rosariums Erich Bruns mit einer Plakette gedacht, die an der Mauer zur sogenannten "Rüstringer Brücke" angebracht wurde. Zur Saison 2019 wurde der Teichbereich zwischen der sogenannten Bühne und dem Rosenpavillon umgestaltet. Dort entstand im nördlichen Teil des Bereiches ein Senkgarten. Dieser ist, wie der Name schon sagt, ein um einige Stufen tiefer liegender Bereich, der mit einer Natursteinmauer umgeben wurde. Diese speichert die tagsüber zur Verfügung stehende Sonnenwärme und gibt sie am Abend langsam wieder ab. Im Senkgarten wurden mehrere Bänke aufgestellt, die so zum Verweilen einladen. Im südlichen Bereich wurde die Teichanlage neu gestaltet. Zusätzlich wurde ein weiterer Gartenpavillon der Firma ELEO Pavillon wie im "Yorkshire"- Rosengarten mit Sitzgelegenheiten installiert.
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Informationen zu Öffnungszeiten und Führungen:
Rosarium Wilhelmshaven
Neuengrodener Weg 22c
26386 Wilhelmshaven
Tel:: 04421-77 22 47
Homepage:
::Rosarium Wilhelmshaven
::Flyer mit Geländeplan des Rosariums

Rundweg Banter See

Rundweg Banter See Infotafel

Der "Rundweg Banter See" ist ein 2012 eröffneter, rund 7,4 km langer Rundweg für Fußgänger und Radfahrer um den ::Banter See. Der sehr gut ausgeschilderte Rundweg führt über den Grodendamm vorbei an Freizeitgärten bis zur "Marineanlage Bordum". Weiter geht es zum Freibad "Klein Wangerooge" und am "Kleinen Wäldchen" vorbei bis zum Surfergelände. Ein Stück weiter beim Gelände des Kanu- und Segelsportvereins Wilhelmshaven verlässt der Rundweg den Banter See und führt durch das Industriegelände West bis zum Handelshafen. Ab dem Strandcafe "Fährhaus" verläuft der Rundkurs am Nordufer des Sees entlang von Freizeitgärten bis zur ::Brutkolonie der Flussseeschwalben im Banter See. Der weitere Streckenverlauf führt vorbei an den Bunkern der inzwischen abgebrochenen Banter Kaserne, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg das ehemalige Internat der ::Prince-Rupert-School der britischen Streitkräfte untergebracht war, zum Denkmal der ::Banter Ruine am Grodendamm.
Der Rundweg kann jederzeit an verschieden Stellen aufgenommen oder beendet werden. Die Tour kann sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn genutzt werden. Die Ausschilderung erfolgt an zahlreichen Stelle mit Hilfe von Wegweisern mit einem markanten Logo sowie einigen Informationstafeln, die neben einer Übersichtskarte Fotos markanter Punkte zeigen. QR-Codes an den Schildern bieten Besitzern von Smartphones Zugriffsmöglichkeiten auf Online-Informationen zum Rundweg. Neben der Beschilderung stehen eine ausreichende Anzahl von Bänken im Wilhelmshaven-Stil inklusive Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zur Verfügung.
Im Frühjahr 2020 wurde der Streckenverlauf im Bereich des Vereins der Naturfreunde und des Kanu- und Segelsportvereins Wilhelmshaven, also am Westende des Banter Sees, direkt an den Banter See verlegt. Nach der Freigabe der Strecke im Mai 2020 kann man hier nun direkt am Wasser entlang spazieren bzw. radeln. In diesem Bereich an der Benzstraße entstand zusätzlich eine großzügige Grünfläche. Zwei vorhandene Steganlagen werden kurzfristig noch instandgesetzt. Drei neue Bänke entlang der neuen Streckenführung laden zum Verweilen ein.
Zeitgleich wurde ein weiteres Stück des Rundweges im Bereich des Fährhaus-Cafés an der Henschelstraße überarbeitet und zum Aussichtspunkt "See-Blick" ausgebaut. Dieses Teilstück ist aktuell eine Sackgasse, soll aber mal ein Teil des zukünftigen Lückenschlusses am Nordufer des Banter Sees zwischen Benz- und Henschelstraße sein. Auch hier wurden zusätzliche Bänke installiert. Das markanteste Objekt auf dem Aussichtspunkt ist jedoch ein gewaltiger ::Patentanker, der dort sehr dekorativ aufgestellt wurde. Der Elf-Tonnen-Koloss gehörte ursprünglich dem 1999 in Südkorea vom Stapel gelaufenen und unter der Flagge der Bahamas fahrenden Rohöltanker "Hildegaard". Der 100.000-Tonnen-Tanker "Hildegaard" verlor den 3,42 m hohen Anker in der Deutschen Bucht, als er dort auf Tiefwasser-Reede vor Anker lag. Das in Wilhelmshaven ansässige Unternehmen "Jade-Dienst" barg das "Seefahrtshindernis" 2006 dann mit ihrem Schwimmkran "Jade-Lift I.". Der "Jade-Dienst" überlies jetzt den Anker der Stadt zu einem Sonderpreis und die Autokran-Firma Ulferts übernahm den Transport des Ankers an seinen neuen Standort. Hier wurde der Anker mit Hilfe von zwei jeweils fünf Tonnen schweren Grundgewichten aufgerichtet. Inzwischen wurde noch eine Infotafel zum Anker und zum Tanker „Hildegaard“ angebracht.
Ende 2023 hat der am Banter See gelegene Freizeit- und Gartenverein Banter See e.V. (FGV) dem Rundweg Banter See eine zusätzliche Beschilderung mit sportlich-informativen Wegweisern spendiert. Die neuen Schilder mit dem Titel "Erlebnis Banter See – Laufkurs" befinden sich an zehn Streckenpunkten nach 0 km, 0,6 km, 1,1 km, 1,6 km, 2,6 km, 3,1 km, 4 km, 5 km, 6 km und 6,7 km. Die genannten Entfernungen werden von einem gedachten virtuellen Startpunkt aus gemessen, der sich an der Einfahrt zum Vereinsgelände des FGV an der Jadeallee 81A befindet. Anhand der Streckenpunkte weiß nun jeder, wo er genau ist und wie viel er von den 7,4 Kilometern – so lang ist der Rundweg – schon hinter beziehungsweise noch vor sich hat. Auf dem Schild des Startstreckenpunkts bei Kilometer 0 sind weitere Informationen für Spaziergänger, Jogger, und Radfahrer zu lesen. Über einen auf allen Schildern angebrachten QR-Code kann der Internetauftritt des Vereins aufgerufen werden, der Bilder und Informationen zum Verein, aber auch zum Areal Banter See und seiner Geschichte bereithält.
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::Rundweg Banter See – Übersichtskarte
::Rundweg Banter See – Detail Benzstraße
::Rundweg Banter See – Detail Aussichtspunkt
::Erlebnis Banter See – Laufkurs

Rüstersieler Ehrenmal

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in zahlreichen Orten Kriegerdenkmäler zur Erinnerung an die im Krieg gefallenen Soldaten errichtet. Dabei kann man beobachten, das sich die Denkmäler vorwiegend in kleineren Orten befinden. Das Rüstersieler Ehrenmal ist ein Kriegerdenkmal vom Typus der Ringpfeilerhalle und befindet sich etwas versteckt in der Straße "Am Siel" nahe des Rüstersieler Hafens. Der nach oben offene ringförmige Säulenbau wurde 28. Mai 1922 zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus den Orten Rüstersiel, Kniphausersiel, Coldewei, Himmelreich, Altengroden, Neuengroden und Fedderwarden eingeweiht. Initiator der Planung und Errichtung des Ehrenmals war der Rüstersieler Heimatverein mit seinem Gründer Georg Coldewey an der Spitze. Die Baukosten betrugen inflationsbedingt über 70.000 RM, nachdem ursprünglich nur Kosten von 2.400 RM veranschlagt worden waren. Der Bau hat einen Durchmesser von 5,50 m und eine Höhe von 2,80 m. Sieben gemauerte Klinkerpfeiler tragen den Ring. Die Heimatorte und die Namen der Gefallenen sind in die Pfeiler des Ehrenmals eingelassen. Ursprünglich stand das Ehrenmal vor dem 'Packhaus am Siel' wenige Meter von seinem heutigen Standort entfernt. Es musste jedoch 1960 wegen der anstehenden Maadeverbreiterung von seiner bisherigen Stelle weichen und wurde 1961 an der heutige Stelle wieder originalgetreu aufgebaut.
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Rüstersieler Hafen

Der Rüstersieler Hafen liegt im 1937 eingemeindetem Wilhelmshavener Stadtteil Rüstersiel. Die Geschichte des Rüstersieler Hafens geht bis auf das Jahr 1520 zurück, als damals mit dem Bau des 1. Kniphauser Siels südlich des Kreuzelwerks begonnen wird. Ab 1607 begann die Besiedelung in dem "Doppelsielort" Kniphausersiel – Rüstringersiel.
Im dazugehörigen Hafen hatte der Warenumschlag immer sehr unterschiedliche Phasen mit stark wechselnder Intensität. Aus vorliegenden Zollregistern des 18. Jahrhunderts ist bekannt, dass in erster Linie landwirtschaftliche Produkte wie Getreide, Vieh und Butter exportiert wurden. Angeliefert wurden dagegen ::Genever, Tee, Kaffee, Kandis, Sirup, Tran, Porzellan, Baumaterialien und Brennmaterialien wie Torf und Steinkohlen sowie ::Schill für zwei Hooksieler Firmen, die Kalköfen zur Herstellung von Muschelkalk betrieben. Muschelkalk wurde in der damaligen Zeit als wichtiges Bindemittel zum Mauern genutzt. 
Der Hafen erlangte 1806 weltweite Beachtung, als Kaiser Napoleon I. von Frankreich eine Blockade über das Königreich Großbritannien, die sogenannte ::Kontinentalsperre verhängte. Der Handel und jeglicher Verkehr mit dem Königreich sollten dadurch unterbunden werden. Der zu ::Herrschaft Kniphausen gehörige Rüstersieler Hafen erlebte Dank der von England und Frankreich anerkannten Neutralität Kniphausens einen regen Handelsaufschwung. Mit diesem war jedoch bereits 1807 Schluss, als Napoleon gegen diesen Handel vorging und die Aufhebung der Kniphauser Neutralität beschloss. Danach begann ein reger Schmuggel mit Kolonialwaren über das ebenfalls 1807 von Engländern besetzte Helgoland.
Nach dem Bau eines neuen Siels im Jahr 1880 stand für den Hafenbetrieb nur noch eine verkleinerte Fläche zur Verfügung und der Hafenumschlag ging zurück. 1903 wurde die "Rüstersieler Ziegeleien Gesellschaft" in Himmelreich von den Bauunternehmern Kleyhauer, von Cölln, Harms und Kuper gegründet. Die Ziegelei nutzte den Rüstersieler Hafen zum regelmäßigen Export der gebrannten Ziegelsteine. Die sogenannten Steinschiffe verhalfen dem Hafen zur einer kurzen Blütezeit, bis die Ziegelei Anfang der 1930er Jahre stillgelegt wurde. Danach lagen im Hafen nur noch Granatkutter und Fischerboote.
1911 wurde Rüstersiel ein bekanntes Nordseebad. Die Epoche des Nordseebads Rüstersiel endete jedoch 1914 abrupt, als bei einer Sturmflut die gesamten Strandanlagen zerstört wurden. Bedingt durch die folgenden Kriegsjahre wurden die zerstörten Anlagen nicht wieder aufgebaut. Erst nach dem Ersten Weltkrieg gründete sich wieder ein Verein "Nordseebad Rüstersiel", der mit dem Slogan "Wenn Erholung, nicht Luxus das Ziel, wähle als Nordseebad nur Rüstersiel!" vor allem in den Zeitungen des Rheinlandes Werbung für sich machte. 1925 konnten schon 680 Gäste begrüßt werden. Diese Zahl stieg bis 1929 auf rund 1400 Gäste an. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges beendete diese Phase. Bedingt durch die folgenden Kriegsjahre und der aufkommenden Pläne zur Eindeichung des Rüstersieler Watts, kam der Badebetrieb zum Erliegen. Mit der von 1948 bis 1951 erfolgten Eindeichung des Rüstersieler Watts und dem Bau des ca. 3 km entfernten neuen ::Maadesiels wurde der Hafen- und Badeort von der Nordsee abgeschnitten. Trotzdem wird der kleine Hafen bis heute durch mehrere Seglervereine aktiv genutzt und hat so seinen maritimen Charakter bewahrt.
Der Rüstersieler Hafen, in der Form wie man ihn heute kennt, entstand ab 1971. Bis dahin prägte das 1880 gebaute steinerne Rüstersieler Siel über die Maade das Hafenbild mit der für Sielorte typischen Deichschmiege, also die Einfassung des Hafenbereiches durch einen Deich. Hier beim Sielbau traf sich der von Süden kommenden Neuengrodendeich mit dem Deich des Waagegrodens im Norden. Noch heute erkennt man am Deichstumpf neben dem Restaurant "Schönen Aussicht" die ehemalige Position des Deichscharts – die durch Sturmfluttore gesicherte Straßenzufahrt zum Hafen. In Höhe dieser Stelle verlief der Deich mit dem Sieltor über die Maade und dann geschwungen weiter vor den dort noch stehenden Häusern entlang, die sich bis 1971 direkt hinter dem Deich befanden. Dieser Teil des Neuengrodendeiches im Hafenbereich, das eigentliche Sielbauwerk sowie das Deichschart wurden mit dem Rückbau des Siels abgerissen und so entstand die heute offene Hafenanlage mit den geklinkerten Kajenanlagen zu beiden Flussseiten. Damit hatte die verantwortliche Sielacht die letzte noch bestehende Engstelle im Abflussbereich der Maade bis zum neuen Maadesiel beseitigt.
An der bereits beschriebene Stelle des ehemaligen Deichscharts ist seit 1974 der frühere Sielstein des Rüstersieler Siels erhalten geblieben. Die Erinnerungsstätte an das alte Siel besteht aus einer Klinkerwand mit einem angedeuteten Gewölbe und trägt zum einen den geretteten Sielstein sowie zwei weitere Erinnerungstafeln. Die Erinnerungsstätte wurde auf Initiative des Heimatforschers Dettmar Coldewey angelegt. Der mittig angebrachte originale Sielstein von 1880, der das Siel ursprünglich auf der Binnenseite im oberen Teil des Sielbauwerkes zierte, trägt die Inschrift:

ERBAUT
1880
unter der Regierung Seiner Majestaet des deutschen
Kaisers Wilhelm I.
und Seiner koeniglichen Hoheit des Großherzogs
Nicolaus Friedrich Peter von Oldenburg
und vom deutschen Reiche und der Rüstringer Sielacht.

Eine weitere Sandsteintafel rechts vom Sielstein trägt die Jahreszahlen der drei ehemaligen Sielbauwerke und eine weitere Sandsteintafel links erinnert mit einer plattdeutschen Inschrift an das letzte Siel von 1880, das 1971 abgerissen wurde.

I. RÜSTRINGER SIEL
1607 – 1685

II. RÜSTRINGER SIEL
1689 – 1880

III. RÜSTRINGER SIEL
"RÜSTERSIEL"
1880 – 1970

RÜSTERSIEL
UNS OLLE SIEL:
NEEGENTIG JOHR
HOLL HE DE FLOTEN STAND,
NEEGENTIG JOHR
STÜR'T WOTER HE UT' LAND.
NEEGENTIG JOHR
DÄ HE SIEN PLICHT.
LÜ VAN'N SIEL
VERGÄT DAT NICH !

Anlässlich des 475jährigen Bestehens des Ortes Kniphausersiel - Rüstersiel erhielt der Hafen 1995 einen sogenannten ::Flutmast, der von dem bekannten Wilhelmshavener Drehorgelspieler August Desenz gestiftet wurde. Der Flutmast steht auf der Nordseite der Maade vor der "Schönen Aussicht", einem beliebten Ausflugslokal direkt am Rüstersieler Hafen, und zeigt anschaulich die Fluthöhen der bekanntesten Sturmfluten.
2007 feierte man aus Anlass des Baus des 1. Rüstersieler Siels von 1607 den 400. Hafengeburtstag. Verbleibendes sichtbares Zeichen an dieses Jubiläum ist ein ::Granitstein mit einer Informationstafel zur Lage der [ehemaligen] Siele in der Umgebung von Rüstersiel.
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Weitere Informationen unter
::Rüstersiel
::Rüstersieler Hafen
::Neuengrodendeich.de

Rüstringer Berg

Der Rüstringer Berg ist mit 13,5 m die zweithöchste Erhebung Wilhelmshavens und ist eine mit Sand abgedeckte gesprengte Geschützstellung aus dem 2. Weltkrieg. Mit dieser Höhe überragt der "Berg" die umliegende Deichlinie um ca. 6 m. Der Rüstringer Berg liegt direkt am ::Ölhafen im Verlaufe des neuen Heppenser Seedeiches.
1977 wurde der Berg auf Anregung des Wasserwirtschaftsamts zu der terrassenförmigen Denkmalsanlage "Rüstringer Berg" umgestaltet und mit einem Wetterschutzpavillon an seiner höchsten Stelle ausgestattet. Der Pavillon erhielt dabei das Kupferdach des 1941 durch Bombentreffer zerstörten Paketannahmegebäudes des Telegraphen- und Postamtes an der Rheinstraße. Die Terrassenanlage besitzt drei unterschiedlich hohe Ebenen, die voneinander durch Betonstützwände abgegrenzt werden. Auf jeder Ebene befinden sich mehrere Bronzereliefs, auf denen Informationen zu Themen wie Eindeichung, Deichsicherheit, Landradarkette und Vertiefung des Jadefahrwassers dargestellt werden. Die Anlage basiert auf Plänen der Architekten Iwersen und Kuçan. Die Entwürfe zu den Bronzereliefs stammen von dem Maler und Bildhauer Georg Hieronymi aus Oberursel (Taunus). Gegossen wurden sie bei der Kunstgießerei Herborner Modellbau. Die Einweihung der fertigen Denkmalsanlage erfolgte am 20. November 1977. Der auf der untersten Ebene stehende Stockanker hat ein Gewicht von 5 t und ist damit das schwerste Ankerdenkmal in Wilhelmshaven. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Anker wurde 1941 im Großen Belt zwischen Nyborg und Korsør gefunden.
Seit 2010 befindet sich eine spezielle Gedenkstätte auf dem Rüstringer Berg. Die ::Erinnerungsstätte Seefrieden ist ein Ort des Erinnerns und Gedenkens für die Hinterbliebenen von Verstorbenen, deren sterbliche Überreste auf See bestattet wurden.
Im Jahr 2009 stellte ein Gutachten klar, dass es im Bereich des Heppenser Seedeiches eine Differenz von 20 cm zur Soll-Deichhöhe gibt. 2010 begannen daher die Planungen des ::III. Oldenburgische Deichbandes für die Ertüchtigung des Seedeiches im zwei Kilometer langen Abschnitt zwischen ::Maadesiel und Rüstringer Berg. Tatsächlich gebaut wurde dann aber erst ab 2019. Die auf der Rasenfläche stehende alte Seetonne sowie der Norfolk-Platz vor dem Rüstringer Berg mit der Tafel zur ::Städtepartnerschaft mit Norfolk in den USA mussten zu Beginn der Arbeiten weichen.
Mitte September 2022 konnten die Arbeiten am Heppenser Seedeich offiziell mit einer Feier abgeschlossen werden. Die neue Deichhöhe liegt jetzt bei +9,00 m über Normalhöhennull. Die Erhöhung des Heppenser Seedeichs kostete nach Angaben des ::Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 14 Millionen Euro. Insgesamt wurden rund 107.000 m³ Kleiboden, etwa 185 t Stahlspundwand und rund 15.000 t Wasserbausteine verbaut.
Im Rahmen der Deichertüchtigsmaßnahme wurden zugleich barrierefreie Wege zum Rüstringer Berg angelegt und bessere Parkmöglichkeiten geschaffen. Direkt am neuen Parkplatz entstand eine kleine Fläche, auf der die Seetonne wieder aufgestellt werden soll. Das Seezeichen wird aktuell auf dem Tonnenhof des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes restauriert. Die Tafel zur Städtepartnerschaft mit Norfolk/USA soll hier ebenfalls wieder aufgestellt werden. Der ::Nautischen Verein und die ::Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung arbeiten zur Zeit daran, die Anlage der Aussichtsplattform auf dem Rüstringer Berges zu modernisieren.
Anfang Dezember 2022 konnte dann die restaurierte Bakentonne auf ihren neuen Platz aufgestellt werden.
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Rüstringer Stadtpark

siehe ::Stadtpark

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