Gezeitenvorhersage




Die Gezeiten entstehen durch das Zusammenspiel von Erde und Mond. Obwohl der Mond rund 384.000 km
von der Erde entfernt ist, zieht er das Wasser unserer Ozeane durch die Wirkung seiner
Gravitationskräfte an. Diese Kräfte hängen von der Entfernung ab und lassen zwei Flutberge
entstehen. Durch die Erddrehung wandern die beiden Flutenberge um die Erde herum und bewirken so den
Gezeitenwechsel. Der Mond benötigt für einen vollen Erdumlauf 24 Stunden und 50 Minuten: dadurch
lässt sich auch erklären, weshalb die Gezeiten sich täglich durchschnittlich alle 12 Stunden und 25
Minuten wiederholen.
Ebbe und Flut sind also regelmäßig wiederkehrende Wasserbewegungen der Ozeane. Die Ebbe bezeichnet
den Zeitraum, in dem das Wasser sinkt, die Flut die Spanne, in der das Wasser steigt. Hochwasser
bezeichnet den höchsten Wasserstand, Niedrigwasser den tiefsten Wasserstand.
An manchen Nebenmeeren, die nur wenig Verbindung zu den Ozeanen haben, merkt man die Gezeiten wenig,
zum Beispiel ist das an der Ostsee oder am Mittelmeer so. An besonders flachen Küsten wie der
Nordsee merkt man die Gezeiten dagegen sehr stark. Hier gibt es mit dem Wattenmeer riesige Flächen,
die bei Ebbe komplett "trockenfallen" und erst bei Flut wieder von Wasser überspült werden.
Ebbe und Flut wiederholen sich täglich durchschnittlich alle 12 Stunden und 25 Minuten. Dadurch
ergeben sich für einen vorgegebenen Standort unterschiedliche Zeitpunkte mit Hoch- oder
Niedrigwasser. Wetterbedingt oder aufgrund von Mondphasen kann das Hochwasser zum Beispiel bei
Spring- oder Sturmfluten höher als gewöhnlich auflaufen.
Abb. Bilder vom ::Nassauhafen – Links bei Ebbe und
Rechts bei Flut
Gezeiten kann man vorausberechnen. Das erfolgt in der Regel für ein Jahr im Voraus und wird meist
für einen Pegel / Ort zusammengestellt. Eine solche Zusammenstellung wird als Gezeitentafel
bezeichnet. Dabei werden die Zeiten für Hoch- und Niedrigwasser pro Tag aufgelistet, teilweise
werden auch die zu erwartenden Höhen mit angegeben. Die Gezeitenvorausberechnungen werden in
Deutschland vom ::Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zur Verfügung gestellt und werden in einem
Gezeitenkalender veröffentlicht.
Vorausberechnungen verschiedener Pegel für eine Woche sind auch ::Online
beim BSH abrufbar. Auf dieser Seite kann der gewünschte Ort per Dropdown-Menü ausgewählt
werden. Voreingestellt ist der Pegel Cuxhaven, Steubenhöft, Elbe.
Weiterhin stellt die Seite ::Pegelonline des WSV – Wasserstraßen- und
Schifffahrtsverwaltung des Bundes Daten zu jedem Pegel in Deutschland. Die Pegel werden
dabei in Form eines interaktiven Diagramms dargestellt.
Beispiel Interaktives Diagramm:
Wasserstand und Astronomische Gezeitenvorausberechnung für den Pegel "Wilhelmshaven Alter Vorhafen"
Der Pegel "Wilhelmshaven Alter Vorhafen" befindet sich in der nordöstlichen Ecke des
Vorhafens zur
ehemaligen 1. Hafeneinfahrt. Direkt um die Ecke herum beginnt der Wilhelmshavener ::Südstrand mit der Südstrandpromenade.
Insofern können die Pegelangaben für Hochwasser und Niedrigwasser direkt auf den Südstrand
angewendet werden. Die Empfehlung lautet, nur bei auflaufendem Wasser und maximal 2 Stunden nach
Hochwasser zu baden. Am besten nur in dem Bereich des Südstrandes baden, der durch die
Rettungsschwimmer der ::DLRG überwacht wird.